Politik und Sexualität sind von jeher eng verknüpft. Debatten über Sexualmoral dienten im Deutschland des 20. Jahrhunderts immer auch der Aushandlung von politischen Prozessen, vor allem der Auseinandersetzung mit Schuld und Erinnerung in der Nachkriegszeit.
Dagmar Herzog arbeitet die zentrale Bedeutung von Sexualität für das Verständnis historischer Entwicklungen heraus. Sie zeichnet die Sexualgeschichte Deutschlands von der Zeit des Nationalsozialismus über die verkrustete Adenauer Ära, den Aufbruch der 1968er und die realsozialistische DDR bis hin zur Wiedervereinigung nach und zeigt, wie Sexualität, Moral und Erinnerung miteinander verwoben sind. Dabei räumt sie unter anderem mit vermeintlichen Gewissheiten über die Zeit des Nationalsozialismus auf, die keineswegs so lust- und sexualfeindlich war, wie es oft dargestellt wird.
Inhoudsopgave
Vorwort zur Neuauflage
Einführung
KAPITEL 1
Sexualität im Dritten Reich
KAPITEL 2
Brüchige Beziehungen
KAPITEL 3
Auf der verzweifelten Suche nach Normalität
KAPITEL 4
Die Moral der Lust
KAPITEL 5
Die Romanze des Sozialismus
KAPITEL 6
Antifaschistische Körper
Schluss
ANHANG
Anmerkungen
Bibliografie
Personen- und Sachregister
Bildnachweis