Postmigrantische Gesellschaften zeichnen sich durch die in ihnen stattfindenden Aushandlungen von Differenz und Normalität aus. Als Seismografen hegemonialen Wissens sind Schulbücher dabei ein besonders instruktives Beispiel, um sich gesellschaftlichen Selbstverständigungsprozessen über Migration und Diversität zu nähern. Daniel Schumann rekonstruiert, wie Politikschulbücher der letzten zwanzig Jahre Integration zum Gegenstand machen. Dabei stellt sich heraus: Vorstellungen von Differenz und Normalität werden nicht allein durch stereotype Darstellungen aktualisiert, sondern auch dadurch, wie der Rahmen des kontrovers Diskutierbaren und des normativ Wünschenswerten gestaltet ist.
Over de auteur
Daniel Schumann, geb. 1990, ist Soziologe und lehrt und forscht am Institut für Erziehungswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. Er war wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Diversitätsforschung der Georg-August-Universität Göttingen. 2022 war er Gastwissenschaftler am GHI Pacific Office an der University of California in Berkeley sowie Fellow am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Leipzig.