2007 hatte es Nicolas Sarkozy endlich geschafft: Das französische Volk wählte ihn zum Präsidenten. Wie Sarkozy trotz aller widrigen Umstände in dieses Amt gelangte, zeigt Daniela Kallinich in ihrer Studie auf. Dabei untersucht sie auch seine Herkunft, die ihn fast zwangsläufig zum Außenseiter im Rennen um die Spitzenplätze in der französischen Politik machte. Dazu werden die einzelnen Stationen seiner politischen Karriere – eingebettet in die historischen und gesellschaftlichen Umstände – eingehend beleuchtet und eingeordnet. Eine wichtige Rolle spielen dabei Mentoren und Gegenspieler wie beispielsweise der ehemalige französische Präsident Jacques Chirac, aber auch die gaullistische Partei, in der sich Sarkozys politische Karriere abspielte.Das Besondere an seinem Weg ins höchste Staatsamt steht dabei stets im Vordergrund. Denn, anders als die meisten seiner Amtsvorgänger und viele seiner Kollegen in der aktuellen politischen Elite Frankreichs, hat Sarkozy keine der klassischen französischen Elitehochschulen absolviert. Seine Karriere ähnelt vielmehr einer deutschen ‘Ochsentour’. Ein Weg, der vor ihm von keinem Präsidenten der V. Republik gegangen wurde. Daniela Kallinich analysiert insbesondere auch, welcher Methoden und Ressourcen sich Nicolas Sarkozy bediente und auch bedienen musste, um sich im französischen politischen System behaupten zu können. Dabei wird deutlich, dass auch in Frankreich der Weg an die Spitze keineswegs zwangsläufig durch die Elitehochschulen führen muss.
Over de auteur
Daniela Kallinich ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Göttinger Institut für Demokratieforschung. Sie studierte in Göttingen und Caen Sozialwissenschaften und verfasst derzeit ihre Dissertation über die französische Zentrumspartei ‘Mouvement Démocrate’. Ihr Interessen- und Forschungsschwerpunkt ist das politische System Frankreichs.