Enhancement, Prothesen, Körper-Upgrade – in letzter Zeit ist eine technologische Durchdringung des Körpers zu beobachten, die als Symptom eines tiefgreifenden gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Wandels hin zu einer Optimierungs- und Upgradekultur zu begreifen ist.
Warum sollten die sich generalisierenden Optimierungsimperative vor dem Leib Halt machen? Im Kontext einer zunehmenden technischen Reproduzierbarkeit des Körpers scheint das Individuum von den Schranken seiner natürlichen Konstitution befreit: Medikamentöse und chirurgische Optimierungsmöglichkeiten werden unabhängig von medizinischen Indikationen ebenso aktiv genutzt wie technologisches Enhancement oder verdatete Leistungs- und Gesundheitskonzepte.
Dierk Spreen rekonstruiert die Entstehungskontexte des Wertewandels zu einer Upgradekultur und diskutiert Möglichkeiten der sozialtheoretischen Stellungnahme.
Over de auteur
Dierk Spreen (PD Dr. phil.), geb. 1965, lehrt Gesellschaftswissenschaften im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR). Er ist Mitarbeiter am Lehrstuhl für Unternehmenskommunikation an der Universität der Bundeswehr in München und Lehrbeauftragter im Studiengang Mensch-Technik-Interaktion an der Hochschule Magdeburg-Stendal (h2). Seine Forschungsschwerpunkte umfassen Kommunikation, Politische Ökonomie, Sicherheit & Militärsoziologie, Raumfahrt, Ethik der Automation und Cyborgkultur.