Mit den »Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie« von 1913, von ihm selbst nur als eine »Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie« angezeigt, zog Edmund Husserl die Konsequenz aus seinen Logischen Untersuchungen (Ph B 601), die ihn 1900/01 berühmt gemacht hatten: Ausgehend von der dort entwickelten Phänomenologie der intentionalen Erlebnisse sieht er jetzt in der Aufdeckung der Leistungen des »reinen Bewußtseins«, dem die uns bekannte natürliche Welt nur als »Bewußtseinskorrelat« gegeben ist, den eigentlichen Gegenstand philosophischer Erkenntnis und in den von ihm eingeführten methodologischen Begriffen der »Reduk tion« und der »Epoché« den Weg, sich über die Beschaffenheit dieses »reinen Bewußtseins«, aus dem alle Erkenntnis entspringt, Klarheit zu verschaffen.«
Over de auteur
Elisabeth Ströker (* 17. August 1928 in Dortmund; † 6. Dezember 2000 in Köln) war eine deutsche Philosophin. Elisabeth Ströker studierte Chemie, Mathematik und Philosophie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn und legte dort in allen drei Fächern ihr Staatsexamen ab. Theodor Litt und Oskar Becker waren ihre philosophischen Lehrer, bei denen sie 1955 mit einer Arbeit über Zahl und Raum in der Naturphilosophie Nicolai Hartmanns promovierte. Sie unterrichtete einige Jahre am Helmholtz-Gymnasium in Bonn, ging dann nach Hamburg an die Universität und wurde Assistentin von Wolfgang Wieland, bei dem sie sich 1963 mit philosophischen Untersuchungen zum Raum habilitierte. 1965 übernahm sie in der Nachfolge von Hermann Glockner die Leitung des Philosophischen Seminars an der Technischen Hochschule Braunschweig. 1971 folgte sie einem Ruf an das Philosophische Seminar der Universität zu Köln. Von 1971 bis zu ihrer Emeritierung im Jahr 1993 war sie dort Direktorin des Husserl Archivs. Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Werner-Reimers-Stiftung hat sie sich besonders um die interdisziplinäre Forschung verdient gemacht. Ihre Arbeiten in der angelsächsischen Welt trugen viel dazu bei, dass man sich dort mehr mit der phänomenologischer Philosophie befasst und auseinandersetzt hat. Ein besonderes Anliegen war ihr die Zusammenarbeit deutscher und lettischer Phänomenologen. Lange leitete sie von deutscher Seite aus die „Lettisch-deutsche Gesellschaft für Philosophie“. Elisabeth Ströker starb am 6. Dezember 2000 in Köln und wurde auf dem dortigen Melaten-Friedhof beigesetzt.