Bislang steht das facettenreiche Engagement an den Runden Tischen der Bezirke im Schatten der Leistungen des Zentralen Runden Tisches der DDR. Dessen tatsächlicher Bedeutung wird man damit allerdings nicht gerecht. In dieser Studie geht es um die Rolle und Funktion der 15 Runden Tische der Bezirke im ostdeutschen Transitionsprozess und um deren spezifischen Beitrag zur Demokratisierung in den Regionen. Aufgaben und Arbeitsweisen, aber vor allem unmittelbare Einfluss- und Wirkungsmöglichkeiten lassen die Runden Tische der Bezirke äußerst unterschiedlich erscheinen. Allein dadurch wird die Vielfältigkeit der Prozesse während der nur wenige Monate dauernden »Demokratisierung von unten« erkennbar. Dieses Spektrum ist nicht zuletzt auch Ausdruck einer eigenständigen, durch zivilgesellschaftliche Aktivitäten geprägten Demokratisierung der DDR.
Over de auteur
Dr. phil. Francesca Weil war bis 2002 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Historischen Seminar der Universität Leipzig beschäftigt. Seit 2003 arbeitet sie am Hannah-Arendt- Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der Technischen Universität Dresden. Sie leitet das Forschungsfeld »Nationalsozialismus«.