Auf der Basis einer qualitativen Evaluation der Arbeitskultur und ihrer Philosophie der Beratungs- und Prüfbehörden im Rahmen des Verordnungswesens des Wohn- und Teilhabegesetzes des Landes Rheinland-Pfalz wird eine Meta-Reflexion vorgelegt. Diese Reflexion wird in Bezug auf die Methodologie narrativer Sozialforschung, in Bezug auf die normativ-rechtlichen Bezugssysteme der Werte-orientierten Skalierung der empirischen Befunde sowie in Bezug auf die Beurteilung des Gestaltwandels des Gewährleistungsstaates vorgenommen. Der Gewährleistungsstaat wird in seinem Wandel von der aufsichtsrechtlichen Wächterfunktion zur markt- und unternehmenskritischen Befähigungspolitik auf der Grundlage dialogischer Formen der Innovationsentwicklung in stationären Wohneinrichtungen der Langzeitpflege im Alter und für Menschen mit Behinderungen diskutiert. Die inter-disziplinäre Arbeit ist ein Beitrag zur Sozialstaats- und Sozialpolitik- sowie zur Daseinsvorsorgeforschung im Kontext der Probleme der regulierten Marktwirtschaft im Lichte der zunehmenden Kapitalisierung. Sie legt auch Wert auf einige psychoanalytische Betrachtungen dieser sozialen Entwicklungslernprozesse.
Inhoudsopgave
Narrative Wissenschaft und die Notwendigkeit normativer Spiegelungen der empirischen Befunde.- Zur Gestalt der Evaluation und zentrale Konturen des Projekts.- Der Gegenstand der Evaluation.- Der normativ-rechtliche und politische Kontext.- Der Auftrag der Evaluation.- Das Design der Evaluation.- Ein zentraler empirischer Deutungsbefund der Evaluation: Das Gespräch mit dem Präsidenten der Landesbehörde.- Das allgemeine Modell.- Fazit.- Von der Aufsichtsbehörde zum Innovationsinkubator.- Die Aktualität der Idee der Innovationsinkubation im Lichte der Corona-Erfahrungen.
Over de auteur
Univ.-Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, *1958, Sozialwissenschaftler, Erster Prodekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, lehrt dort im Institut für Soziologie und Sozialpsychologie Sozialpolitik, Methoden der qualitativen Sozialforschung und ist ferner Direktor des Seminars für Genossenschaften. Er lehrt als Honorarprofessor für Sozialökonomie der Pflege in der Pflegewissenschaftlichen Fakultät der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar. Er war u. a. Vorsitzender des Vorstands des Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) e. V. in Berlin sowie Ehrenvorsitzender der Gesellschaft für Sozialen Fortschritt e. V