In seinem Buch »Die Lage der arbeitenden Klasse in England« schreibt Friedrich Engels, dass »Entbehrungen und ungenügende Befriedigung der Lebensbedürfnisse den Körper für die Ansteckung zugänglich und überhaupt die Epidemie erst furchtbar mache und rasch verbreite.« In einem Buch, das bereits 1845 geschrieben wurde, wird die Verbindung zwischen dem schlechten Lebensstandard der Arbeiter*innenklasse, der schlechten Gesundheit und der leichten Verbreitung von Krankheiten hergestellt. Cholera, Typhus und Pocken flammten in den Städten immer wieder auf. Ein Fieber wütete seinerzeit in London, auch dank »schlecht gebauter, schlecht gepflegter Straßen.« Wer hätte gedacht, dass ein solches Buch heute so nah an der Realität ist? Eine weitere Ähnlichkeit ist die Diskussion über die Luftverschmutzung. Heute wird viel über die Luftverschmutzung in Großstädten geredet, aber Engels schrieb schon vor über 170 Jahren über dasselbe Thema und insbesondere über die Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern. Diese Folgen des Kapitalismus sind nicht neu. Sie haben nach wie vor einen sehr realen Einfluss auf die Gesundheit der Menschen – am schlimmsten trifft es die Ärmsten der Gesellschaft. In einer aktuellen Einleitung geht Len Shail auf die heutige Lage der arbeitenden Klasse in England ein und wirft die Frage auf, wie Verbesserung erkämpft werden kann.
Over de auteur
Mitbegründer des wissenschaftlichen Sozialismus und Weggefährte von Karl Marx.