Wie können wir die Psychoanalyse durch gute Zusammenarbeit bewahren? Bei der Diskussion über psychoanalytische Institutionen geht es häufig um Unzufriedenheit mit dem kollegialen Miteinander. Vor diesem Hintergrund beleuchten neun Autor Innen die institutionelle Dynamik in psychoanalytischen Organisationen – ein Thema, das lange Zeit ein Stiefkind der Psychoanalyse war, jedoch heute immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Vorgestellt wird ein breites Spektrum möglicher Probleme sowie Ursachen von Unbehagen. Überlegungen aus unterschiedlichen Perspektiven regen zur Reflexion und Diskussion institutioneller Zusammenarbeit in psychoanalytischen Gruppen, Instituten und Gesellschaften an. Vor einem historischen Hintergrund wird gezeigt, wie institutionelle Probleme von Generation zu Generation weitergegeben werden. Gemeinsam ist allen Autor Innen die Betonung des Miteinanders als Basis einer gemeinsamen Verantwortungsethik, die nur dann verwirklicht werden kann, wenn jedes Gruppenmitglied bereit ist, ein Stück Selbstanalyse »als soziales Wesen in der Gemeinschaft« zu betreiben und kritisch zu prüfen, wie es zu einer kollegialeren Ethik und zu einem konstruktiven Arbeitsklima in der Gruppe beitragen kann.
Mit Beiträgen von Stefano Bolognini, Cláudio Laks Eizirik, Serge Frisch, Gabriele Junkers, B. Miguel Leivi, Philip Stokoe, Martin Teising, David Tuckett und Harriet L. Wolfe
Inhoudsopgave
Wie es zu diesem Buch kam
Gabriele Junkers
Die Institutionalisierung der Psychoanalyse
Martin Teising
Der Psychoanalytiker und seine Gesellschaft
Serge Frisch
Containment und Weiterentwicklung einer bewahrenden Institution – eine Herausforderung für Psychoanalytiker
Gabriele Junkers
Der Geschwisterkomplex und die Geschwisterbindung
Konfliktreaktivierung und -verarbeitung in psychoanalytischen Institutionen
Harriet L. Wolfe
Gedanken zur institutionellen Familie des Analytikers und der Vorschlag für eine ›vierte Säule‹ in der Ausbildung
Aspekte und Probleme der Übertragungsdynamik während der psychoanalytischen Ausbildung
Stefano Bolognini
Neugier, der Realität ins Auge sehen und der Widerstand gegen die Strukturierung psychoanalytischer Organisationen
Philip Stokoe
Einige dunkle Seiten des institutionellen Lebens und der institutionellen Intimität
B. Miguel Leivi
Psychoanalytische Institutionen und wie sie der Psychoanalyse helfen werden – wenn wir sie lassen David Tuckett
Neue psychoanalytische Gruppen entwickeln, halten und containen
Cláudio Laks Eizirik
Ausblick
Gabriele Junkers
Abkürzungsverzeichnis