Der Band versammelt neue Forschungsbeiträge zu Marcion, dem bedeutendsten Ketzer der christlichen Antike, und setzt sich dabei insbesondere mit Adolf von Harnacks epochaler Marcioninterpretation auseinander.
Harnacks Bild von Marcion als eines biblizistischen Theologen und treuen Paulusschülers, der den theologischen Entwicklungen des 2. Jahrhunderts fremd gegenübersteht, hat sich als historisch fragwürdige Modernisierung erwiesen. Die einzelnen Beiträge des Bandes ordnen Marcion und die marcionitische Kirche wieder in ihren historischen Kontext ein. Erstmals werden auch die theologiegeschichtlichen Hintergründe der Marciondeutung Harnacks und ihre Rezeption im 20. Jahrhundert gründlicher beleuchtet.
Inhoudsopgave
I. Die Quellen zu Marcion (C. Moreschini, K. Tsutsui, W. Hage, M. Frenschkowski) · II. Marcions neuer Kanon (U. Schmid, M. Vinzent, E.-M. Becker) · III. Marcion im spätantiken Kontext (E. Norelli, W. Löhr, B. Aland, Ch. Markschies, D. Deakle, H.C. Brennecke, W.A. Bienert, A. Stewart-Sykes, M. Willing) · IV. Die Marciondeutung in der Geschichte (W. Kinzig, K. Greschat, A. Detmers, J. Regul)
Over de auteur
Die Herausgeber lehren Kirchengeschichte mit Schwerpunkt Alte Kirche an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz.