In der Avantgardekunst des 20. und 21. Jahrhunderts, die mit einem erweiterten Kunstbegriff operiert, findet ein Material wieder und wieder Verwendung, das zwischen armer Stofflichkeit und poetisch-metaphorischer Sinnfülle angesiedelt ist – der Faden.
Die vorliegende »Fadenästhetik« bringt erstmalig unterschiedliche künstlerische Strategien in eine Zusammenschau und zeigt, wie das Material ästhetisch medialisiert wird. Assoziationsreiche Kurzessays, in denen grundlegende Erfahrungen des Raums und des Körpers artikuliert werden, bringen auf überraschende Weise die zum Teil hermetischen Kunstwerke von Künstlern wie Eva Hesse, Fred Sandback, Rosemarie Trockel, Robert Morris u.a. zum Sprechen.
Over de auteur
Gunnar Schmidt (Prof. Dr.) lehrt Medienwissenschaft und Sound Art im Fachbereich Gestaltung der Hochschule Trier. Davor war er mit wissenschaftlichen und mit Lehrtätigkeiten an den Universitäten Hamburg, Dortmund, Siegen und an der Folkwang Universität der Künste betraut. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Medienästhetik, Intermedialitätsforschung zwischen Kunst- und Populärmedien sowie kulturelle Affektologie. Letzte Veröffentlichungen: Bombenkrater. Das Bild der terroristischen Moderne (2016), Mythos-Maschine. Medien- und Kunstgeschichte des Citroën DS (2018). Nebenher klangkünstlerisch tätig.