Finanzkrise, Brexit, Migration und Populismus: Über die Krise der Europäischen Union wurde in den letzten Jahren viel geredet. Doch wie soll es in Zukunft weitergehen? Günther Schmid entwirft in diesem Buch ein Konzept für eine neue europäische soziale Marktwirtschaft, die eine Vollbeschäftigung im digitalen Zeitalter zum Ziel hat. Er plädiert für flexiblere Arbeitsverhältnisse, schlägt aber zugleich vor, die Sozialrechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu stärken. Die Zukunft liegt, so seine Überzeugung, in einer Vertiefung der europäischen Integration. Dieses Buch analysiert nicht nur klug die Lage, es bietet auch konkrete Vorschläge an, wie die Europäische Union zu reformieren ist.
Inhoudsopgave
Inhalt
Vorwort9
1. Einleitung11
Zivilgesellschaft und Stiften in den deutschen
Staaten vor 1815 12
Zivilgesellschaft und Demokratie17
Aufbau des Buches 20
2. Zwischen Emanzipation und Einflussnahme:
Der Wettbewerb zwischen Adel und Bürgertum
auf dem Gebiet der Kunst- und Kulturförderung 27
Die Stiftung fürstlicher Legitimität durch die
Errichtung von Kunstmuseen 28
Vom Juniorpartner zum Chef:
Aristokratische und bürgerliche Unterstützung für
die Kunstproduktion und Kunstmuseen 31
Das Zusammenwirken des königlichen Hofes und der
Börse bei der Gründung des Berliner Zoologischen Gartens 44
Die Rolle herausragender bürgerlicher Stifter:
Städel, Richartz und Grassi 48
Vom Stiften zum unternehmerischen Sponsoring:
Das Deutsche Museum in München 53
Die bürgerliche Übernahme königlicher Museen:
Der Kaiser-Friedrich-Museumsverein 56
Die bürgerliche Förderung königlicher Bibliotheken:
Die Freunde der Berliner Königlichen Bibliothek 62
Der Übergang der Museen von stifterischem
Eigentum in städtisches Eigentum65
3. Pflanzstätten der höheren Bildung:
Der Einfluss der Stifter auf die Zusammensetzung
der künftigen intellektuellen Eliten an Gymnasien
und Universitäten 73
Die Rolle von Stiftungen bei der Perpetuierung der
sozialen Exklusivität von Gymnasien und Universitäten 74
Die Motivation zur Errichtung von Stiftungen 81
Die regionale Verteilung von Stiftungen und
deren Verwaltung 86
Der Einfluss der Stipendienstiftungen auf die
Zusammensetzung der Studentenschaft 89
Die Einrichtung von Stipendienstiftungen zur
Unterstützung jüdischer Studenten 92
Universitätsstipendien für Frauen 96
4. Zwischen nationalem Anspruch und lokaler Verwurzelung:
Stiften für nationale Forschungseinrichtungen 101
Die Zusammenarbeit von Stiftern und Staat bei
der archäologischen Ausgrabung alter Zivilisationen 103
Die staatlich gesteuerte Suche nach Stiftern für die
Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft 109
5. Reformbewegung und Sozialkontrolle:
Stiften, Wohnungsbau und die Ordnung familiärer
Sozialbeziehungen in der Arbeiterschaft 123
Modelle der Bereitstellung von Sozialleistungen 125
Stiften und Wohnungsreform 130
Stiften und Investieren: Das Modell der
gemeinwohlorientierten Aktienbaugesellschaften 133
Stiften und Sparen: Das Modell der
Wohnungsbaugenossenschaften 144
Stiften und Schenken: Das Modell der Wohnstiftung 150
Wohnungsreform und Mietzahlung 158
Der Übergang von stifterischem Eigentum in
kommunales Eigentum 163
6. Bürgergesellschaft und autoritärer Staat:
Das Stiftungswesen am Vorabend des Ersten Weltkrieges 167
Die räumliche und zeitliche Dimension des
Stiftungswesens im 19. Jahrhundert 169
Stiften in Leipzig: Eine Fallstudie 175
Die Rolle von Frauen im Leipziger Stiftungswesen 176
Jüdisches Stiften zwischen Ausgrenzung und Integration 181
Stiftungskapitalien und Volkswirtschaft 184
7. Auf dem Weg zur staatszentrierten Gesellschaft:
Der langsame Niedergang des Stiftens und der
Zivilgesellschaft im 20. Jahrhundert 195
Die Rolle der Stiftungen bei der Finanzierung
des Ersten Weltkrieges 196
Das Schicksal der Zivilgesellschaft im Übergang
von der Monarchie zur Demokratie203
Die Abgrenzung von jüdischen und ‘arischen’
Stiftungen in den 1930er Jahren 219
Die sinkende Bedeutung der Stiftungen in den
beiden deutschen Gesellschaften nach dem
Zweiten Weltkrieg 224
Eine Gesellschaft ohne Stiftungen?
Stiftungen und Stifter in der DDR 226
Vom Stiften zum Sponsoring:
Die Transformation des Stiftens in Westdeutschland236
8. Schlussbetrachtungen 245
Anmerkungen 249
Literatur 279
Over de auteur
Günther Schmid ist Politik- und Wirtschaftswissenschaftler und Professor em. an der FU Berlin. Bis 2008 war er Direktor der Abteilung Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigung am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB).