Viele der Probleme von Armut und Reichtum, die uns heute beschäftigen, waren bereits in der Zeit des Mittelalters, der Frühen Neuzeit, der Industrialisierung zu beobachten. Grundfragen der Diskussion, die auch hier untersucht werden, sind unter anderem die Wahrnehmung und theoretische Durchdringung von Armut, die Analyse ihrer Ursachen, darunter auch der Folgen von Geldentwertung, In- und Exklusion gesellschaftlicher Gruppen, die räumliche Verteilung von Arm und Reich, der Pauperismus bzw. die ‘Soziale Frage’ sowie die Entwicklung moderner wohlfahrtsstaatlicher Leitbilder und Instrumente. Großes Gewicht kam dabei stets der Perzeption und Bewertung zu.
Der Band vereinigt neue Forschungen zur Ungleichheit: theoretische und realhistorische, umfassend angelegte sowie beispielhaft auswählende vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Er demonstriert damit zugleich die Spannweite, Vielfalt und Einheit der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte.
Over de auteur
Günther Schulz, bis 2000 Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität zu Köln. Von 2000 bis 2016 Leiter der Abteilung für Verfassungs-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Instituts für Geschichtswissenschaft der Universität Bonn. 2008 bis 2011 Dekan der Bonner Philosophischen Fakultät.
Forschungsschwerpunkte: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des 19./20. Jahrhunderts, insbesondere der Wirtschafts- und Sozialordnung, Sozial- und Wohnungspolitik, Arbeiter und Angestellten, Unternehmer und Unternehmen, Kreditwirtschaft.