Inuit, Karen, Maori, San, Sami und Yanomami – sie alle gelten als ‘indigene Völker ‘. Auf der Grundlage dieser Selbstund Fremdbeschreibung treten sie als politische Akteure in Erscheinung und fordern ihre Rechte auf Selbstbestimmung, Land und eigene Institutionen ein. Wie aber institutionalisierte sich diese globale Kategorie? Aus einer Perspektive, die Klassifikationssoziologie, Weltgesellschaftsforschung und historische Soziologie verbindet, rekonstruiert die Studie die verästelte Globalisierungsgeschichte der Kategorie der ‘indigenen Völker’.
Inhoudsopgave
Inhalt
1. Einleitung 9
2. Die kategoriale Ordnung der Dinge 28
2.1 Präzisierung und Selektion – politisch-rechtlich kommunizierte Humandifferenzierungen 30
2.2 Ähnlichkeit und Differenz – das basale Prinzip der Kategorie 34
2.3 Das Soziale der Kategorie – Responsivität und Gemeinschaftskommunikationen 40
2.4 Das Globale politischer Kategorien 47
3. Eine Kategorie des Übergangs. Kategoriale Spuren des Indigenen 56
3.1 Anfänge: Von ‘Unzivilisierten’ und ‘indigenen Arbeitern’ 58
3.1.1 Das kulturalistische Konzept des ‘Unzivilisierten’ 58
3.1.2 ‘Kategoriale Fragmentierung’ 63
3.2 ‘Indigene Bevölkerungen in unabhängigen Ländern’ – zur Institutionalisierung einer Kategorie der Fremdbeschreibung im Kontext der ILO 69
3.2.1 Von regionalen Ursprüngen: Das ‘indigene Problem’
im lateinamerikanischen Indigenismo 71
3.2.2 Regionalisierung und Internationalisierung: Die Kategorie auf dem Weg ins Zentrum der ILO 75
3.2.3 Zur kategorialen Globalisierung und ihren Grenzen 81
3.3 Zwischenfazit 98
4. Wider das Verschwinden. Zur Institutionalisierung einer Kategorie der Selbstbeschreibung im frühen indigenen Aktivismus 103
4.1 ‘Red power’, ‘black aborigines’, ‘Panindianismo’ und ‘skandinavische Indianer’ – nationaler Aktivismus im globalen Kontext 105
4.1.1 ‘Indigener Aktivismus’ im Kontext: Soziale Bewegungen und globale Diskurse 113
4.1.2 Zur Kontingenz aktivistischer Selbstbeschreibungen 118
4.2 ‘We, the Indigenous Peoples of the World’ – kategoriale Entbettung und Grenzziehungen 124
4.2.1 ‘They were just like us’ – zur Beobachtung von Ähnlichkeiten und übersituativer Kategorienbildung 127
4.2.2 Der World Council on Indigenous Peoples: Kategorie, Organisation und Interaktion 137
4.3 Zwischenfazit 149
5. Gekommen, um zu bleiben. Zu Institutionalisierung und kategorialer Globalisierung im Kontext der Vereinten Nationen 154
5.1 Vom Ein- und Aufstieg der Kategorie in die organisationalen Routinen der Vereinten Nationen 156
5.1.1 Am Anfang war die Diskriminierung 157
5.1.2 Zur Konjunktur des Indigenen 166
5.2 Vom Ziehen und Wandeln kategorialer Grenzen 176
5.2.1 Definitionsversuche und Definitionsverzicht 177
5.2.2 Zur Globalisierung und Neu-Akzentuierung der Kategorie 183
5.3 Zwischenfazit 197
6. Zur ‘Vermenschenrechtlichung’ des Indigenen – und zur ‘Indigenisierung’ der Menschenrechte 202
6.1 Recht und Menschenrecht, Kategorie und Kollektiv – analytische Vorüberlegungen 206
6.1.1 Zur wissenssoziologischen Analyse von Menschenrechten 206
6.1.2 Zwischen Gleichheit und Differenz – zu Kategorien im Menschenrecht 209
6.1.3 Kollektivkategorien im Menschenrecht 215
6.2 ‘Indigene Völker’ und Menschenrechte – getrennte Wege und erste Begegnungen 218
6.2.1 Kategorie und (Menschen-)Recht im Kontext der ILO-Konvention Nr. 107 218
6.2.2 Kategorie und (Menschen-)Recht im Kontext des frühen indigenen Aktivismus 223
6.3 Zur Herstellung indigener Menschenrechte: Die ‘UN Declaration on the Rights of Indigenous Peoples’ 227
6.4 Zwischenfazit 241
7. Fazit 246
Literatur- und Quellenverzeichnis 259
Danksagung 283
Over de auteur
Hannah Bennani, Dr. phil., ist wiss. Mitarbeiterin an der Universität Tübingen.