Kleists Erzählungen: kompromisslos, unerhört, sagenhaft. „Man kann nicht über Kleist sprechen und von seiner wundersamen Sprache schweigen. Sie fasziniert, erstaunt und macht süchtig.“ Christoph Hein Kleist war ein kompromissloser Dichter, dessen Gratwanderungen und Grenzüberschreitungen nichts an Aktualität eingebüßt haben. Was ihn mit unserer Zeit verbindet, ist die Erfahrung von Krieg und Gewalt. In Erzählungen wie ‘Michael Kohlhaas’ und ‘Die Marquise von O…’ empört er sich über den Lauf der Welt und raubt uns jede Illusion über die menschliche Natur. Doch er ist auch Schwärmer und Phantast, ein Romantiker, der das Märchen von der absoluten Liebe und der absoluten Treue wagt. Zu Lebzeiten träumte Kleist vergeblich von Ruhm. Heute zählt er, dessen Werk unvermindert lebendig und immer wieder neu zu entdecken ist, zu den größten deutschen Klassikern. Mit einem Nachwort von Christoph Hein
Over de auteur
Christoph Hein wurde am 8. April in Heinzendorf/Schlesien (heute Polen) als Sohn einer Pfarrerfamilie geboren. 1945 siedelte die Familie zunächst nach Thüringen über, dann nach Bad Düben in Sachsen, wo Heins Vater als Pfarrer tätig ist. Christoph Hein studierte Philosophie und Logik, arbeitete als Dramaturg und Autor für die Volksbühne (Berlin). 1979 verließ er die Volksbühne und arbeitet seither als freischaffender Schriftsteller. Anfangs beschäftigte er sich mit Features für den Rundfunk, Übersetzungen und schreibt Theaterstücke. Der Durchbruch gelang ihm 1980 mit seinem Prosadebüt Einladung zum Lever Bourgeoise sowohl in Ost- als auch in Westdeutschland. Eine Dozentur für den Poetik-Lehrstuhl an der Essener Folkwang-Schule erhielt er 1989. Seit 1992 ist er Mitherausgeber der Wochenzeitung ‘Freitag’ sowie Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. 1998 Wahl zum ersten Präsidenten des neu gegründeten PEN-Zentrums Deutschland.