Die Vielfalt der gegenwärtigen österreichischen Literatur nimmt dieser TEXT+KRITIK-Sonderband in den Blick. Der Themenbogen reicht von der Wiener Gruppe bis zur aktuellen experimentellen Literatur, von den großen Portalfiguren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis zu Erfolgsautorinnen und -autoren der letzten Jahre und zur Prosa der sogenannten Generation Y, von der vielstimmigen Romankultur bis zur Gegenwartsdramatik. Es geht umdie Aufarbeitung der Vergangenheit und die Gewinnung der Zukunft, um typisch Österreichisches und um die Erkenntnis, dass die österreichische Gegenwartsliteratur als Teil einer globalen Kultur kein ‘Sonderfall’ der deutschsprachigen Literatur ist, sondern oft genug deren impulsgebendes Zentrum.
Inhoudsopgave
– Joanna Jabłkowska: Gedächtnis und Gemütlichkeit. Zur kritischen ›Aufarbeitung‹
der Vergangenheit in der österreichischen Literatur
– Helmut Gollner: Der antihumanistische Furor von der Wiener Gruppe bis zu Elfriede Jelinek
– Friedrich W. Block: Der Ruhm der Poesie: Über Gerhard Rühm
– Gerhard Rühm / Friedrich W. Block: Gerhard Rühm zur ‘Konkreten Poesie’. Antworten auf Fragen von Friedrich W. Block
– Christoph Parry: Von Ahnen und Enklaven. Staat und Heimat bei Peter Handke
– Ruth Renée Reif: Trübe Schatten und groteske Züge des Lächerlichen. Austriazismen in der Prosa von Max Blaeulich
– Martin A. Hainz: Der Entzauberer: Karl-Markus Gauß
– Kurt Bartsch: ‘Fakten und Mutmaßungen’. Erich Hackls literarische
Empörungen
– David-Christopher Assmann: Literaturbetrieb made in Austria (Walter Grond in Graz)
– Joseph W. Moser: Der Österreichische Gegenwartsroman. Ein Überblick über
die Entwicklung des österreichischen Romans von 1992 bis heute
– Robert Renk: Stilistische Instanzen. Zu Karl-Markus Gauß und Alois Hotschnig
– Szilvia Gellai: Dramatische Vernetzung in Daniel Glattauers E-Mail-Romanen
– Marie Gunreben: Die Gefährlichkeit der Literatur. Norbert Gstreins Roman
‘Eine Ahnung vom Anfang’
– Björn Vedder: Thomas Stangls Ästhetik der verwischten Grenzen
– Jürgen Nelles: ‘Die perfekte Dissonanz der Lebensträume’. Beziehungskonstellationen in Arno Geigers ›Familiengeschichten‹
– Lena Ekelund: Nomadinnen in Österreich. Transnationale Heldinnen in
Julya Rabinowichs Romanen ‘Spaltkopf’ und ‘Die Erdfresserin’
– Kalina Kupczyńska: Nachhaltigkeit in der Literatur. Kathrin Rögglas poetologisches Programm
– Peter Gendolla: ‘ein blindes Etwas in einem Käfig’. Ich-Perspektive und Autorfunktion bei Thomas Glavinic
– Špela Virant: Der Fürst der Zeit. Zu Ewald Palmetshofers Dramatik
– Alexandra Millner: Innen / Außen. Über die Zuspitzung narrativer Verfahren in
Olga Flors Romanwerk
– Juliana Kaminskaja: Fälle in der Mischkulanz. Zur gegenwärtigen experimentellen
Poesie in Österreich
– Hannah Arnold / Teresa Präauer: Bastarde bleiben! Ein Gespräch
– Nadine J. Schmidt: ‘Darf man hermetisch sein?’ Ann Cottens poetologische
Selbstreflexivität
– Günther A. Höfler: ‘Definitely Maybe’. Zur Prosa der Generation Y
– Notizen
Over de auteur
Hermann Korte; geb. 1949, lehrt als Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik an der Philosophischen Fakultät der Universität Siegen; Redaktionsleiter der Zeitschrift TEXT+KRITIK, Herausgeber des ‘Kritischen Lexikons zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur’ (KLG) und Mitherausgeber des Benn Forums; seit 2009 Aufbau der Siegener Forschungsstelle Historische Theaterpublikumsforschung.