In über 300 Biografien erinnert das Buch an Rotary-Mitglieder, die unter dem Druck des Nazi-Regimes aufgrund ihrer Herkunft oder politischen Einstellung aus deutschen und österreichischen Clubs ausgeschlossen wurden
Konrad Adenauer, Thomas Mann, Karl Wolfskehl – sie alle waren Anfang des 20. Jahrhunderts Mitglieder, teilweise Gründungsmitglieder, deutscher Rotary-Clubs – und sie alle wurden nach der Machübernahme der Nationalsozialisten aus den Clubs ausgeschlossen: der Demokrat Adenauer galt den Nazis als politischer Gegner, Manns Ehefrau hatte jüdische Wurzeln und Wolfskehl war selbst Jude. So wurden unter dem immensen Druck des Nazi-Regimes ab 1933 zahlreiche Rotarier aus den Clubs gedrängt, viele von den Nazis verfolgt, in den Suizid getrieben oder ermordet.
Rotary hat sein Agieren und Lavieren in dieser Zeit lange zu verdrängen versucht. Angeregt durch die Forschungen einer rotarischen Expertengruppe, wird dies hier anhand von Einzelschicksalen und in einer ausführlichen Einleitung dargestellt, und die verdrängte Geschichte der deutschen und österreichischen Rotary Clubs im Nationalsozialismus erstmals umfassend aufgearbeitet.
Over de auteur
Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, geb. 1948, ist seit 1981 Professor für die Geschichte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit unter Einschluss der Regional- und Lokalgeschichte an der Universität Hannover.