Die Sprache ist das eigenste, was wir Menschen besitzen. Darum wehrt sich unser Sprachgefühl gegen alle Eingriffe, die ihre bewährte Gestalt beschädigen. Verteidigung der Sprache heißt: ihre Eigenart verstehen und erklären. Damit können wir sie vor fragwürdigen Korrekturen in Wortschatz und Grammatik bewahren. Horst Haider Munskes Verteidigung behandelt fünf Fragen.
Was ist falsch am Gendern? Warum wehrt sich die Mehrheit der Deutschen gegen den Genderstern?
Warum sind Rechtschreibreformen so schwierig und immer misslungen?
Haben wir zu viel Englisches im Deutschen? Oder droht Gefahr fürs Deutsche nicht eher vom Sprachwechsel, wenn in vielen Arbeits- und Lebensbereichen nur Englisch benutzt wird?
Müssen tausende Namen von Straßen und Institutionen umbenannt werden? Weil uns ein Name, ein Wort nicht mehr passt?
Wie steht es um die Zukunft des Deutschen?
Viele Forderungen nach Umbau der Sprache treten mit ideologischer Gewissheit und hohem moralischen Anspruch auf. Als könnte dies die Welt verbessern. Als könnte nur so Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern erreicht, koloniale Ausbeutung abgeschafft und Fremdenhass beseitigt werden. Dem hält der Autor entgegen: Unser Deutsch ist eine außerordentlich reiche und flexible Sprache. Sie benötigt keine Sprachdiktate. Sie bietet alles, um alles zu sagen.
Over de auteur
Horst Haider Munske ist emeritierter Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg. Geboren in Görlitz, Studium in Bonn, Berlin, Marburg, Lektor in Uppsala. Bücher zu Wortschatz und Orthographie, über Dialekte, germanische Sprachen, Friesisch. Publizistische Beiträge u.a. in FAZ und WELT.