Was Max Weber bereits vor fast 100 Jahren feststellte, trifft auch heute noch zu: Wissenschaftliche Karrieren in Deutschland sind riskante Glücksspiele – sie sind Hasard. Anhand aktueller Befunde zeigt der Band, wie Hochschulen, Forschungsförderung sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit ihrer Karriere als Risikopassage umgehen. Dabei nimmt er eine kritische Perspektive auf hochschulpolitische Instrumente der Qualitätssicherung, Nachwuchsförderung oder Professionalisierung ein.
Inhoudsopgave
Inhalt
Wissenschaftliche Karriere als Hasard. Eine Sondierung 7
Julia Reuter, Oliver Berli und Manuela Tischler
I. Wissenschaftliche Identitäten und Biographien
Akademischer Hazard und berufliche Identitäten 29
Hildegard Matthies
Wissenschaftler-Karrieren scheitern nicht. Zur Herstellung von ‘Karriere’ in Karriereerzählungen von Wissenschaftlerinnen 49
Lars Alberth, Matthias Hahn und Gabriele Wagner
Autonomie und Trajektorie. Zur Bedeutung von Verselbständigung für wissenschaftliche Laufbahnen 77
Hannah Burger und Julia Elven
Der perfekte Lebenslauf. Wissenschaftlerinnen auf dem Weg an die Spitze 101
Sigrid Metz-Göckel
II. Wissenschaftliche Eliten, Dimensionen und Effekte von Ungleichheit
Der Weg zum Universitätspräsidenten. Zufall oder berufsbiographische Absicht? 131
Eva Barlösius und Nadja Bieletzki
Leistung, Zufall oder Herkunft? Die Karrierewege der deutschen Wissenschaftselite 157
Angela Graf
Exzellenzkarrieren? Die Graduiertenschulen der Exzellenzinitiative und ihre Bedeutung für akademische Karrieren 185
Roland Bloch
Die (Re-)Produktion von Ungleichheiten in der Rekrutierung von Promovierenden 211
Heike Kahlert
Nachwuchssorgen? Wissenschaftliche Karriere mit Kind oder was die Wissenschaft von anderen Beschäftigungssystemen lernen kann 235
Julia Reuter und Günther Vedder
III. Zutrauen, Vertrauen und Wissenschaftskarriere
Karriere in der Wissenschaft. Ohne Zuversicht geht es nicht 265
Heiner Minssen
Vertrauen als Ressource im Umgang mit Unsicherheiten auf dem wissenschaftlichen Karriereweg 291
Manuela Tischler
Nicht mit- und nicht ohneeinander: Professor_innen, Spezialist_innen und die institutionalisierte Ambiguität der Nachwuchsförderung 313
Caroline Richter und Christina Reul
Subjektive Möglichkeitshorizonte und die Genese von Karriereambitionen. Zur empirischen Problematisierung exemplarischer Theorien wissenschaftlicher Karrieren 337
Oliver Berli
Autorinnen und Autoren 361
Over de auteur
Julia Reuter ist Professorin für Erziehungs- und Kultursoziologie an der Universität Köln. Dr. Oliver Berli und Manuela Zinnbauer sind dort wissenschaftliche Mitarbeiter.