Die Aufsätze und Essays zu philosophischen Themen, die vor dem Hintergrund der Frauenbewegung um 1900 ihre Gedanken zum Selbstverständnis der
Frau und dem Verhältnis der Geschlechter zueinander darlegen, zeigen das eigenständige und unabhängige Denken Lou Andreas-Salomés.
Der Aufsatz ‘Der Mensch als Weib’ erschien 1899 zeichnet detailliert das Frauenbild Lou Andreas-Salomés, das in die Debatte um die kreativen Fähigkeiten der Frau eingreift.
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Das Leben von Lou Andreas-Salomé, die am 12. Februar 1861 in St. Petersburg geboren wurde und am 5. Februar 1937 in Göttingen verstorben ist, umfasst die Emanzipation vom zaristischen Rußland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstands, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.
Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit den Namen der Weggefährten jener Zeiten – Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud -, man wird damit jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.