Kollektive Vertreibungen deutschsprachiger Volksgruppen aus ihrer angestammten Heimat haben am Ende des Zweiten Weltkrieges nur im östlichen Teil Europas stattgefunden. Dagegen beschränkten sich die westlichen Staaten darauf, von Nordschleswig über das belgische Eupen-Malmedy bis nach Südtirol eine individuelle politische ‘Säuberung’ gegen besonders belastete Kollaborateure des Dritten Reiches durchzuführen. Wesentliche Gründe für diese sehr unterschiedlichen Entwicklungen werden in den darstellenden Beiträgen und Dokumentationen des Sammelbandes deutlich. Er ist das Ergebnis eines internationalen Projekts, an dem Wissenschaftler aus sieben Ländern Ostmittel- und Westeuropas beteiligt waren.
Inhoudsopgave
Vorwort Einleitung der Herausgeber Jan Kuklík Deutschland und die Personen deutscher Nationalität in der tschechoslowakischen Gesetzgebung (1940-1948) Grzegorz Janusz Die rechtlichen Regelungen Polens zum Status der deutschen Bevölkerung in den Jahren 1938 bis 1950 Ágnes Tóth Rechtliche Regelungen zur Lage des Ungarndeutschtums 1938 bis 1950 Damijan Guštin/Vladimir Prebilic Die Rechtslage der deutschen Minderheit in Jugoslawien 1944 bis 1946 Cornelia Wilhelm Die alliierte Entnazifizierungspolitik in Deutschland als Modell? Rudolf Lill Italien und seine deutsche Minderheit in Südtirol Ulrich Tiedau Die Rechtslage der deutschsprachigen Bevölkerung in Belgien nach dem Zweiten Weltkrieg Bernard Poloni Frankreich und das Problem deutschsprachiger Minderheiten am Ende des Zweiten Weltkrieges Jürgen Festersen Dänemark und die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig 1940 bis 1955