Deutschland hat sich lange dagegen gesträubt, ein Einwanderungsland zu sein, zum Teil tut es das bis heute. Dabei waren nicht-deutsche und nicht als deutsch wahrgenommene Migrant*innen in Deutschland seit dem 19. Jahrhundert ständig präsent – von den ‘Wanderarbeitern’ aus Polen und Italien im Kaiserreich über die ‘Gastarbeiter’ in der alten Bundesrepublik bis zu den Schutzsuchenden aus aller Welt heute. Deutschland hat sich über viele Jahrzehnte zu einer vielfältigen Einwanderungsgesellschaft gewandelt und muss sich mit dieser Realität auseinandersetzen. Die Historikerin Maria Alexopoulou erzählt diese vernachlässigte und von strukturellem Rassismus durchzogene Facette der deutschen Geschichte, indem sie die Perspektive derjenigen einnimmt, die längst dazugehören und dennoch immer wieder Ausgrenzung erfahren.
Inhoudsopgave
Einleitung
Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft
Verflochtene Geschichten
Gegengeschichten
Vor der ›Stunde Null‹ – Migrationen, Herkunftshierarchien und die Geburt der ‘Volksgemeinschaft’
Imperiale Verhältnisse
Die ‘deutsche Volksgemeinschaft’ formiert sich – Die Weimarer Republik
Ausländer im ‘Dritten Reich’
Die ersten Ausländer der Bundesrepublik
Die ›Stunde Null‹: Displaced Persons in Mannheim
‘Heimatlose Ausländer’
Das Machen der ›Stunde Null‹
Die ›Gastarbeiter‹ sind da!
Wer waren die ›Gastarbeiter‹?
Das System ›Gastarbeit‹
Keine neuen Deutschen!
Die Geburt des ‘ausländischen Mitbürgers’ und des ‘Scheinasylanten’
Die Ausländer
Von ›Gastarbeitern‹ zu ‘ausländischen Mitbürgern’
Die ‘Scheinasylanten’
Konjunktur des Rassismus und der Kampf um Rechte
‘Ausländerfeindlichkeit’?
Auf der anderen Seite der Mauer
‘Wir sind auch das Volk!’
Einwanderungsgesellschaft wider Willen
‘Das Fest des deutschen Mitbürgers’
Solidarität
Das Versprechen der Demokratie
Anmerkungen
Over de auteur
Maria Alexopoulou ist promovierte Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin. Sie ist Mitglied im Rat für Migration e. V. und hat am Drehbuch des Dokumentarfilms ‘Man lebt nicht nur vom Brot allein’ (2005) über Gastarbeiter*innen in Deutschland mitgewirkt.