Der vorliegende UTB-Band bietet eine kompakte Einführung in das – vor dem Hintergrund der Globalisierung hochaktuelle – Lehrgebiet der Interkulturellen Literaturwissenschaft. Es zeigt, dass die Reflexion und Inszenierung kultureller Differenz ein zentrales Anliegen der Literatur in Geschichte und Gegenwart darstellt.
Nach einer Übersicht über die wichtigsten theoretischen Konzepte interkultureller Literaturwissenschaft kann sich der Leser mit den zentralen Texten und Themen vertraut machen:
– Goethe und der Orient
– Die Erfahrung des Fremden in der europäischen Moderne um 1900
– Postkoloniale Literatur
– Deutschtürkische Literatur.
Aktuelle Autoren wie Salman Rushdie, Feridun Zaimoglu, Zafer Senocak und Emine Sevgi Özdamar werden dabei besonders ausführlich betrachtet.
Inhoudsopgave
EINLEITUNG 7
I. GRUNDLEGUNG: MODELLE UND KONZEPTE 9
1. Interkulturalität, Fremdheit, Differenz 9
2. Die postkoloniale Perspektive 27
3. Literatur- und Kulturtheorie in interkultureller Perspektive: Hermeneutik des Fremden, Kritische Theorie, Dekonstruktion 36
4. Das Programm der interkulturellen Literaturwissenschaft 51
Exkurs: Orhan Pamuks Schnee aus deutscher Perspektive 60
II. INTERKULTURELLE ASPEKTE DER DEUTSCHEN LITERATURGESCHICHTE 69
1. Goethes Auseinandersetzung mit dem Orient im West-östlichen Divan 71
2. Karoline von Günderrode und die romantische Indien- Begeisterung 85
3. Avantgarde, Kulturkritik und Interkulturalität: Carl Einsteins Analyse der afrikanischen Kunst und Alfred Döblins Romanpoetik 96
4. Europäische Zivilisationskritik und indianische Mythen: Alfred
Döblins Amazonas-Trilogie 110
Exkurs: Literatur, Mythos und Geschichte bei García Márquez 120
5. Günter Grass’ Blechtrommel 121
6. Peter Weiss’ Die Ästhetik des Widerstands 130
III. PERSPEKTIVEN EINER POSTKOLONIALEN LITERATURGESCHICHTE 148
1. Afrika und das Dunkle im Herzen des europäischen Subjekts:
Joseph Conrads Herz der Finsternis 152
2. Statt des Schreis eine Stimme: Chinua Achebes Okonkwo oder Das Alte stürzt 160
3. Afrika aus deutscher postkolonialer Perspektive: Uwe Timms Morenga 170
4. Die Fülle Indiens und der europäische Geist: Rudyard Kiplings Kim 178
5. Die Geburt einer neuen Weltliteratur aus dem Geiste indischbritischer Hybridität: Salman Rushdies Satanische Verse 184
IV. DEUTSCH-TÜRKISCHE LITERATUR 195
1. Die Vielfalt des Hybriden: Zafer S¸enocak als Lyriker, Essayist und Romancier 200
2. Der verfremdende Blick des weiblichen Schelms: Emine Sevgi Özdamar als Erzählerin des Überschreitens 214
3. Die subversive Kraft der Außenseiter: Feridun Zaimoglus
Kanak Sprak 226
AUSBLICK 237
Literatur 240
Register 245
Over de auteur
Prof. Dr. Michael Hofmann lehrt am Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Paderborn.