Jungen als Bildungsverlierer: So werden sie im öffentlichen wie auch im wissenschaftlichen Diskurs derzeit primär wahrgenommen. Zu erklären ist diese Zuschreibung vor dem Hintergrund von Befunden z.B. hinsichtlich des prozentualen Anteils an weiterführenden Schularten, erreichten Schulabschlüssen, aber auch den Ergebnissen in internationalen und nationalen Schulleistungsuntersuchungen. Eine besondere Rolle nehmen die männlichen Heranwachsenden ein, deren Lebenswirklichkeit von Risikolagen, wie etwa elterlicher Arbeitslosigkeit, Bildungsferne, oder einem Zuwanderungshintergrund geprägt wird. Der Autor setzt sich daher mit der Frage auseinander, welche Faktoren eine erwartungswidrig bildungserfolgreiche Entwicklung trotz negativer Rahmenbedingungen begünstigen. Auf Basis autobiografisch-narrativer Interviews werden die handlungsleitenden Orientierungen von Jungen und jungen Männern herausgearbeitet, die erfolgreich an formalen und non-formalen Bildungssettings partizipieren.
Inhoudsopgave
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Forschungsgegenstand
1.2 Methodologische Verortung
1.3 Aufbau der vorliegenden Studie
2 Thematischer Kontext
2.1 Bildung und Bildungsdisparitäten: ein historischer Zugang
2.2 Risikolebenslagen und erweiterte Risikolagen
3 Forschungsstand
3.1 Diskurslinien zu Bildungsdisparitäten und Geschlecht
3.1.1 Geschlechtsbezogenen Unterschiede hinsichtlich der
Bildungsbeteiligung
3.1.2 Geschlechtsbezogene Unterschiede hinsichtlich des
Kompetenzerwerbs
3.1.3 Erklärungsansätze hinsichtlich der geschlechtsbezogenen
Unterschiede
3.1.4 Zusammenfassung der Befunde zu Bildungsdisparitäten
und Geschlecht
3.2 Diskurslinien zu Bildungsdisparitäten und sozioökonomischem
Status
3.2.1 Sozioökonomiebezogene Unterschiede hinsichtlich der
Bildungsbeteiligung
3.2.2 Sozioökonomiebezogene Unterschiede hinsichtlich des
Kompetenzerwerbs
3.2.3 Erklärungsansätze hinsichtlich der sozioökonomischen
Unterschiede
3.2.4 Zusammenfassung zu Bildungsdisparitäten und
sozioökonomischem Status
3.3 Diskurslinien zu Bildungsdisparitäten und Migration
3.3.1 Migrationsbedingte Unterschiede hinsichtlich der
Bildungsbeteiligung
3.3.2 Migrationsbedingte Unterschiede hinsichtlich des
Kompetenzerwerbs
3.3.3 Erklärungsansätze hinsichtlich der migrationsbezogenen
Unterschiede
3.3.4 Zusammenfassung zu Bildungsdisparitäten und Migration
3.4 Bildungsdisparitäten, Salutogenese und Resilienz
3.5 Desiderat und Fragestellung der Studie
4 Methodologischer und methodischer Zugang
4.1 Methodologische Grundentscheidung und Verortung der Studie
in der qualitativ-rekonstruktiven Forschung
4.2 Datenerhebung: autobiografisch-narrative Interviews
4.3 Datenauswertung: dokumentarische Methode
4.3.1 Methodologie der dokumentarischen Interpretation
4.3.2 Auswertung nach der dokumentarischen Methode
4.4 Zusammensetzung des Samples
4.4.1 Überblick über das Sample
4.4.2 Kurzportraits
5 Empirische Ergebnisse: Orientierungen von
bildungserfolgreichen Jugendlichen in Risikolebenslagen
5.1 Eine zweidimensionale Basistypik: Erwartungen an Erträge von
Bildungserfolg und prozessinitiierende Impulse
5.1.1 Darstellung der Rekonstruktion der Dimensionen von
Lern-und Bildungsprozessen
5.1.2 Typenbildung durch die Inbezugsetzung der beiden
Dimensionen
5.2 Handlungsleitende Orientierungen im Hinblick auf die
Strukturierung von Lern- und Bildungsprozesses von
erfolgreichen männlichen Heranwachsenden und jungen
Männern
5.2.1 Der Typ ‘Selbstwirksamkeit durch Selbstrelationierung’
5.2.2 Der Typ ‘Auftragserfüllung bedingt Selbstwirksamkeit’
5.2.3 Der Typ ‘Selbstwirksamkeit durch soziale Distinktion’
5.2.4 Der Typ ‘Anpassung zur Überwindung von Alterität’
5.3 Zusammenfassung der empirischen Ergebnisse
5.3.1 Prozessinitiierende Impulse
5.3.2 Erwartungen an Erträge von Bildungserfolg
5.4 Soziogenetische Spuren
5.4.1 Bildungsgrad und Bildungsaspiration signifikanter Anderer
5.4.2 Alterität
6 Zusammenfassung der Ergebnisse und Diskussion
6.1 Zusammenfassung der Ergebnisse: Beantwortung der
Forschungsfrage
6.2 Diskussionen der Ergebnisse
6.2.1 Bildungsaspiration als Grundlage vorweggenommener
Bildungsentscheidungen
6.2.2 Umgang mit Risikolebenslagen und
Selbstwirksamkeitserfahrung
6.2.3 Umgang mit Risikolebenslagen und situiertem Lernen
6.3 Zusammenfassung: Umrisse einer Theorie zur erfolgreichen
Partizipation an Lern- und Bildungssettings männlicher
Heranwachsender in Risikolebenslagen und erweiterten
Risikolagen
7 Anregungen für Forschung und Praxis und Ausblick
7.1 Anregungen für die Forschung
7.2 Anregungen für die Praxis
7.2.1 Bildungsoptimismus der Lernenden aufgreifen und stärken
7.2.2 Ermöglichung von informellem Lernen im non-formal
situierten Setting
7.2.3 Anerkennungsstrukturen für Eltern schaffen
Literaturverzeichnis
Over de auteur
Dr. Michael Richter, Studienrat im Realschuldienst, Freistaat Bayern