In dem Begriff »Diversität« spiegeln sich einige der zentralen gesellschaftspolitischen Konflikte unserer Zeit wider. Verhandelt werden in diesem Kontext etwa Fragen von Integration, Chancengleichheit und Multikulturalismus. Historische Perspektiven spielen in solchen Debatten bislang jedoch kaum eine Rolle. Es entsteht so der Eindruck, Konflikte um Diversität seien ein exklusives Merkmal einer zunehmend vielfältigen Moderne.
Die Beiträge dieses interdisziplinären Bandes widmen sich daher dezidiert den historischen Repräsentationen und Praktiken sozialer Differenzierung und bieten vielfältige Anregungen, die Debatten über Konzepte wie Intersektionalität, Differenz und Diversität um historische Herangehensweisen zu ergänzen.
Over de auteur
Natalie Krentz ist akademische Rätin auf Zeit am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Als Historikerin forscht und lehrt sie zur Reformationsgeschichte, zu Ritualen in der vormodernen Stadt und zur Geschlechtergeschichte der Frühen Neuzeit. Ihre mit dem Dissertationspreis der Staedtler-Stiftung ausgezeichnete Arbeit über die frühe Reformation aus ritualgeschichtlicher Perspektive erschien 2014 unter dem Titel »Ritualwandel und Deutungshoheit. Die Frühe Reformation in der Residenzstadt Wittenberg (1500-1533)«.