Superheld*innen sind in der Krise: Gut und Böse, Richtig und Falsch sind nach starken sozialen und politischen Umbrüchen längst nicht mehr klar und eindeutig. Für das Genre ein eklatantes Problem. Religion und Glaube könnten hier Orientierung bieten, verlieren aber – so der gängige Vorwurf – ihrerseits immer stärker an Bedeutung in einer säkularen Welt. Die Beiträger*innen des Bandes bieten einen ersten Zugang zu diesem Phänomen und kommen zu dem erstaunlichen Befund, dass religiöse Motivik dagegen ungebrochene Hochkonjunktur in der superheroischen Popkultur feiert. Figuren, Themen, Ikonographie, Symbole: Das religiöse Spielfeld des Superheroismus ist mannigfaltig.
Over de auteur
Matthias Keidel (Dr.), geb. 1971, Kultur- und Literaturwissenschaftler, forscht zu Großstadtphänomenen wie dem Flaneur, zu popkulturellen Themen und zu Sprachentwicklung vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Interdisziplinärer wissenschaftlicher Austausch findet regelmäßig auf seinen Podcast-Kanälen »Kultur Cast« und »mittelalt & literarisch« statt.