Kolumbien ist das bevölkerungsreichste spanischsprachige Land Südamerikas und seine Einwohner verteilen sich aufgrund der komplexen Geografie über das Land wie auf einem Flickenteppich.
Ethnische, soziale und Mentalitätsunterschiede prägen die nationale Psyche: Auf den Höhen der drei Andenkordilleren, an der Karibischen See und dem Pazifischen Ozean, in den Savannen des Orinokostroms und den Dschungeln des Amazonas – überall findet man ein ganz eigenes Kolumbien vor. Indigene Völker halten alte Traditionen im Einklang mit der Natur am Leben, afrokolumbianische Gemeinden verschmelzen mit dem Urwald des Chocó, sephardische Geschäftsleute kultivieren Antioquia und in den Metropolen pulsiert das moderne Leben.
Die schiere Vielfalt Kolumbiens, der herausfordernde und langwierige Friedensprozess, die ideenreichen Anstrengungen und die Improvisationskunst der Menschen zur Bewältigung ihres schwierigen Alltags – all dies bewirkt eine komplexe gesellschaftliche Dynamik, die im vorliegenden Werk anschaulich dargestellt wird. Daneben gibt der Autor viele Hinweise für den Austausch mit Kolumbianern und räumt kulturelle Stolpersteine aus dem Weg.
++++ Aus dem Inhalt:
– 12 Seiten Verhaltenstipps A-Z
– Das Land ohne Jahreszeiten
– San Agustín und der präkolumbische Kosmos
– Legende und Mythos des Befreiers Simon Bolívar
– Die große kreolische Vermischung: mehr als 60 Sprachen – eine Nation
– Schwacher Staat, starker Regionalismus: eine postkoloniale Hinterlassenschaft
– Der bewaffnete Konflikt: Akteure – Alltag – Friedensprozess
– Familie und Kinder in der Gesellschaft
– Sicherheit und Unsicherheit
– Deutsche in Kolumbien
– Gastfreundschaft und zu Gast in der Familie
u.v.m.
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Over de auteur
Oliver Schmidt, Jg. 1967, Zeithistoriker, Stadtforscher und Journalist, lebte und arbeitete zuletzt etwas mehr als zwei Jahre mit seiner Familie in Kolumbien. Davor war er am Center for Metropolitan Studies (CMS) in Berlin und für die Bertelsmann Stiftung tätig. Er war Stipendiat am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und promovierte an der Harvard University über ’transatlantischen Eliten- und Kulturaustausch in der deutschen Nachkriegszeit.’ Ausgedehnte Reisen führten ihn durch Nord- und Südamerika, Europa, Südafrika und Asien. Seine Neugierde wecken die Menschen, denen er unterwegs begegnet. Mit den Anden verbinden ihn bleibende Erinnerungen, seit ihn die Zeitschrift Geo im Dezember 1993, kurz nach dem Ende Pablo Escobars auf den Dächern über Medellín, für eine Reportage (‘Die Kamikaze der Linea 5’) in die Kaffeezone im Herzen Kolumbiens schickte. Der Umzug von Berlin nach Bogotá im Jahr 2010 gehört zu seinen bislang eindrücklichsten, ebenso gewöhnungs- wie erklärungsbedürftigsten Erfahrungen.