Anthea lebt schon ein bißchen zu lange im Elternhaus, bei einer Mutter, die sich und ihrer Familie nicht gestattet, unglücklich zu sein, und einem verschatteten Vater, der ihr so fremd bleibt wie sein ehemaliger Freund, den sie schließlich etwas überstürzt heiratet. Antheas Mann erweist sich als nicht ganz so untadelige Partie wie erhofft, vielmehr als geizig mit Geld und Gefühlen. Nach Jahren verläßt sie ihn endlich, wird durch seinen baldigen Tod seine Erbin und beginnt, ziellos zu reisen, in Verfolgung des Glücks.
Diese Erzählung des australischen Nobelpreisträgers ist ein Meisterwerk präziser Beobachtungskunst, heilsam irritierend durch sarkastische Charakterisierungen, den scheinbar erbarmungslosen Umgang des Autors mit seinen Gestalten.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)
Over de auteur
Patrick White, der 1912 in London als Sohn eines australischen Schafzüchters geboren wurde, wuchs in Sydney auf und kam als Dreizehnjähriger nach England aufs College. Nach dem Studium der französischen und deutschen Literatur in Cambridge (1932–1935) lebte er einige Jahre in London und verbrachte längere Zeit auf Reisen in Europa und Amerika. Am Zweiten Weltkrieg nahm er als Nachrichtenoffizier in der Royal Air Force im Nahen Osten und in Griechenland teil. 1948 kehrte er endgültig nach Australien zurück. Er starb 1990 in Sydney.Patrick White hat Gedichte, zahlreiche große Romane, u. a. ›Zur Ruhe kam der Baum des Menschen nie‹ (1956), ›Der Maler‹ (1970), ›Im Auge des Sturms‹ (1973) sowie Short Stories, Dramen und ein autobiographisches Buch geschrieben. Für sein umfangreiches schriftstellerisches Werk wurde er mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet; 1973 wurde ihm der Nobelpreis für Literatur verliehen.