Philipp Mayring und Norbert Rath greifen zentrale Fragen der heutigen Zeit auf: Was ist Glück? Woher kommt Glück? Wie kann man Glück erreichen? Zunächst geht es um klassische philosophische Ansätze – was verstehen antike Denker wie Demokrit, Platon, Aristoteles und Epikur sowie neuzeitliche Philosophen wie Montaigne, Kant, Hegel, Nietzsche, Freud und Adorno darunter? Es zeigt sich die Historizität der Glückskonzepte und die Notwendigkeit einer Kritik am »falschen« Glück.Psychologische Konzepte von Glück sind ebenso schillernd. Sie untersuchen empirisch, wie subjektive Glücksgefühle zustande kommen, welche emotionalen, kognitiven und handlungsbezogenen Prozesse ihnen zu Grunde liegen und in welchen Situationen sich Menschen glücklich fühlen. Auch hier erscheint ein kritischer Standpunkt notwendig: Kritik an unterschiedlichen Glücksdefinitionen, Kritik an Erhebungsinstrumenten und Kritik an der Instrumentalisierung und Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen. Gerade im Blick auf eine neuerdings weit verbreitete Positive Psychologie besteht ein Ideologieverdacht: Könnte es sich hier um kaum einlösbare Versprechungen einer affirmativen psychologischen Glücksforschung handeln?Philipp Mayring und Norbert Rath gehen diesen Fragen im Dialog zwischen Philosophie und Psychologie nach. Trotz der unterschiedlichen Herangehensweisen und Perspektiven der beiden Autoren zeigen sich erstaunliche Übereinstimmungen hinsichtlich einer kritischen Theorie des Glücks.
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Norbert Rath, Dr. phil., ist Professor für Sozialphilosophie an der Fachhochschule Münster.