Beratung als soziale Dienstleistung ist im ASD ein ergänzendes Konzept des professionellen Handelns. Sie bewegt sich zwischen Freiheit und Freiwilligkeit einerseits und Verpflichtung und Eingrenzung andererseits. Die Ergebnisse von Beratung sind nur kooperativ erreichbar; sie beinhaltet eine personen- und strukturbezogene Hilfeleistung. Im ASD bieten sich genügend Beratungsanlässe. Beratung findet faktisch in den Arbeitsvollzügen des ASD an verschiedenen Stellen der alltäglichen Arbeit statt. Beratung ist ein funktionales Element in der Arbeit des ASD. Die Grenzen solcher, in den Alltag des ASD eingebundener Beratungsformen sind jedoch zu beachten. Beratung als methodisch gestaltete Intervention auf der Grundlage entsprechender Standards für Beratungen lässt sich angesichts der Organisations- und Arbeitsstrukturen nur begrenzt realisieren. Anlässe und Gründe für solche Beratungen sind vorhanden, jedoch müssen entsprechende Markierungen für solche Beratungsmöglichkeiten gesucht sowie neue zeitliche und räumliche Korridore für Beratung geöffnet werden. Auf Dauer kann qualifizierte und reflektierte Beratung ein lohnender Weg sein, um Menschen in prekären Lebenssituationen auf dem Weg zu ihrer alten wie neuen Eigenmächtigkeit gut zu begleiten.
Over de auteur
Zwicker-Pelzer, Renate, Prof. Dr. phil., Dipl.-Päd., Soz.-Päd., Jhrg. 1951; Professorin (i. R.) für Erziehungswissenschaft und Beratungswissenschaft; Katholische Hochschule NRW; [email protected]