Zahlen, Daten und statistische Kurven bestimmten den Coronadiskurs. Die sich daraus ergebenden wissenschaftlichen Modellierungen formten den prognostischen Blick, der weitreichende gesellschaftspolitische Entscheidungen beeinflusste.
Robert Niemann identifiziert hier einen neuartigen wissenschaftlichen Subjekttypen, den prognostischen Propheten. Er weist den Menschen den Weg durch die Katastrophe und ist in diesem Sinne nicht nur populärwissenschaftlicher Vermittler sondern eine machtvolle Form subtiler Menschenführung.
Diese neuartige Form einer rhetorischen Führungstechnik ist möglicherweise eine Folie für die Führung in kommenden Katastrophen.
Inhoudsopgave
Vorwort: Metamorphosen oder
Spätmoderne Gesellschaften und
Prognostische Propheten (Carsten Gansel) S. 7
Einleitung:
Der Prophet in der Pandemie des Prognostischen S. 13
1. Sprechen über Corona: Drosten-Podcast S. 33
1.1 Prognostischer Akzent S. 33
1.2 Personaler Akzent S. 54
2. Normalismus und Prophetie:
Einwirken auf Menschen S. 70
2.1 Normalismus und Coronadiskurs S. 70
2.2 Prophetie: autoritär-charismatisches
Zukunftssprechen S. 93
3. Die Subjektform des Prognostischen Propheten S. 111
3.1 Wissenschaftliche Autorität und
persönliche Verletzlichkeit S. 115
3.2 Emotionale ›Willenslenkung‹:
Die ›Jünger‹ sollen wollen, was sie sollen S. 121
3.3 Die Zukunft des Zukunftssprechens S. 132
Literatur S. 134
Danksagung S. 139
Over de auteur
Robert Niemann ist Sprachwissenschaftler an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Searles Welten. Zur Kritik an einer geistfundierten Sprachtheorie (2021).