Die streikenden Krankenhausärzte sorgten 2005 für großes Aufsehen. Ihre Forderung nach höherer Entlohnung und besseren Arbeitsbedingungen wurde von dem der breiten Öffentlichkeit kaum bekannten Marburger Bund unterstützt. Zuvor hatte ver.di als Multi-Branchengewerkschaft alle Beschäftigten im Krankenhaus vertreten. Dem Ärzteverband gelang es im Nachgang der Streiks, eigenständige, arztspezifische Tarifverträge durchzusetzen. Damit veränderte sich die etablierte, tarifpolitische Akteurskonstellation in den Arbeitsbeziehungen im Krankenhaussektor. Zugleich transformierte sich der Marburger Bund von einem berufspolitisch orientierten Standesverband zu einer Berufsgewerkschaft. Samuel Greef zeigt die Hintergründe des Ärztestreiks auf und analysiert den Transformationsprozess des Marburger Bundes sowie dessen Erfolgsbedingungen.
Inhoudsopgave
Theoretischer Rahmen: Gelegenheitsstruktur.- Organisationsumwelt: Struktur und Konstellationen im Wandel.- Krankenhausarzt: Beruf und Profession im Wandel.- Marburger Bund: Historie und Struktur.- Transformation: Marburger Bund im Wandel.
Over de auteur
Dr. Samuel Greef ist Politologe, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Habilitand am Fachgebiet Politisches System der Bundesrepublik Deutschland an der Universität Kassel.