In der Theaterpädagogik können alle Möglichkeiten des Theaters genutzt werden. So finden sich darin verschiedene Zugänge und Methoden wie das Improvisationstheater, das Storytelling oder das Theater der Unterdrückten. In der Praxis wird der Einsatz von Theaterpädagogik von den Beteiligten häufig dem Theater gleichgesetzt und als „nur ein Spiel“ abgewertet. Dabei ist Theaterpädagogik im besten Sinne ein Spiel: improvisieren, phantasieren, spontan sein, so tun als ob. Spielen ist die Grundlage menschlichen Forschens und Lernens und wesentlich für die Weiterentwicklung von Teamzusammenarbeit.
Im Zuge dieser Forschungsarbeit werden anhand qualitativer Interviews Anwendungsbeispiele, Wirksamkeiten und der Bedarf theaterpädagogischer Methoden in der Reflexionsarbeit mit Teams erhoben, um die reichhaltige Ernsthaftigkeit sichtbar zu machen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Anwendung theaterpädagogischer Methoden in Teamsupervisionen oder in Teamtrainings vor allem die Beziehungsebene von Teams fördert. Durch die „Probe für die Wirklichkeit“ werden Handlungsmöglichkeiten erweitert. Sowohl die individuelle als auch die kollektive Resilienz im Team werden gestärkt. Theaterpädagogische Tools schaffen vielfältige Möglichkeiten für Perspektivenwechsel und neue Sichtweisen. Sie steigern das Empathievermögen der Teammitglieder, die Spontaneität und (Co-)Kreativität. Mit Methoden wie dem Bildertheater werden Dialoge eröffnet, Kommunikation in einem Team gerät lebendig in Bewegung.
Neben den Forschungsergebnissen werden abschließend diverse praktische Methoden für Teamsupervisionen, Teamtrainings und Klausurmoderationen beschrieben.
Over de auteur
Harald Hahn ist Diplom-Pädagoge, systemischer Berater und Kulturschaffender.