Seit 1990 haben sich nicht wenige Forschungsarbeiten mit dem Flugzeugbau und der Luftfahrtindustrie in der DDR befasst. Der Aufbau einer solchen Industrie erfordert eine Vielzahl speziell ausgebildeter Facharbeiter, Meister, Ingenieure und Wissenschaftler. Woher jedoch kamen diese neu ausgebildeten Fachkräfte? Der Technischen Hochschule Dresden, genauer deren Fakultät für Luftfahrtwesen, kommt hierbei entscheidende Bedeutung zu. Sie war die einzige Hochschule in der DDR, die Luftfahrtingenieure und -wissenschaftler ausbildete. Die Entwicklung von akademischer Luftfahrtforschung sowie die Entwicklung der Fakultät zwischen 1952/53 und dem Ende des Luftfahrtwesens in der DDR 1961 zeichnet Sven Schultze in seiner Studie ebenso nach, wie er der Frage nach der Etablierung neuer Eliten in Wirtschaft und Hochschule nachgeht.
Over de auteur
Sven Schultze, 1977 in Brandenburg/Havel geboren, studierte von 1997 bis 2005 Geschichte, Germanistische Literaturwissenschaft und Linguistik an der Universität Potsdam. Sein Interesse gilt besonders der deutschen Wissenschafts- und Technikgeschichte nach 1918, der Landwirtschaftgeschichte sowie der Alten Geschichte. Seit Januar 2007 ist er Stipendiat der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und derzeit am Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam tätig. Dort arbeitet er an seiner Dissertation über die „Grüne Woche“ und die Landwirtschaftsausstellung der DDR in Leipzig-Markkleeberg innerhalb der deutschen Systemkonkurrenz zwischen 1948 und 1961.