‘Der Schimmelreiter’ von Theodor Storm lässt die raue Natur der Nordsee lebendig werden, seine Liebe zur Landschaft spürt man in jeder Zeile.
Hauke Haien, ein junger Deichgraf, träumt von der Beherrschung der gewaltigen Naturkräfte, die sein Heimatdorf an der Nordseeküste bedrohen. Durch Intelligenz, Entschlossenheit und harter Arbeit steigt er in der Dorfgemeinschaft auf und setzt alles daran, einen neuen, mächtigen Deich zu errichten – gegen alle Widrigkeiten, und vor allem gegen das Misstrauen seiner Mitmenschen.
Doch was als Triumph des menschlichen Willens über die Natur beginnt, entwickelt sich bald zu einem düsteren Drama. Die Grenzen zwischen Realität und Aberglaube verschwimmen, als ein gespenstischer Reiter auf einem weißen Pferd – der Schimmelreiter – zur Symbolfigur für das Schicksal des Dorfes wird.
Die spannungsgeladene Handlung packt den Leser und entlässt ihn erst am dramatischen Ende. Der Schimmelreiter ist mehr als nur eine Geschichte über den Kampf gegen die Fluten; es ist eine meisterhafte Beschreibung des Lebens an der stürmischen Nordseeküste – voller Emotionen und intensiver Naturbilder.