Eine Ikone der emanzipatorischen Literatur
»Bei Tillie Olsen gibt es kein Wort, das nicht an genau der richtigen Stelle sitzt.« Dorothy Parker
Die Gedanken einer Mutter gleiten gequält mit dem Bügeleisen hin und her: Was konnte sie ihrer halbwüchsigen Tochter bieten, was blieb dieser verwehrt? Lennie, Helen und ihre Kinder machen Platz für Whitey, einen gestrandeten Freund der Familie, doch er stellt ihre Geduld einmal mehr auf die Probe. Zwei Freundinnen, eine schwarz und eine weiß, merken, dass ihre Welten immer unvereinbarer scheinen. Ein Ehepaar streitet erbittert darüber, wie sie jetzt, wo Kindererziehung und Beruf hinter ihnen liegen, leben wollen, als sie eine fatale Diagnose ereilt. Die Geschichten verzahnen sich immer enger miteinander, wenn die Verbindungen der Protagonistinnen untereinander sichtbar werden.
Sprachlich brillante Einblicke in das Familienleben und die Gedankenwelt der sozial Benachteiligten. Vielfach ausgezeichnet, aufgenommen in die »Best American Short Stories« und heute aktueller denn je. Neu übersetzt von Adelheid und Jürgen Dormagen.
»Weitaus treffender und kraftvoller als all das, was man als ›Realismus‹ bezeichnet.« The New York Times
»Seit ich ›Ich steh hier und bügle‹ vor vielen Jahren zum ersten Mal gelesen habe, hat mich die Geschichte nicht wieder losgelassen. Jetzt, da ich selbst Mutter bin, berührt sie mich sogar noch mehr.« Julia Wolf
»Ich habe Tillie Olsens Story ›Erzähl mir ein Rätsel‹ gelesen – und geweint. Und mich geschämt, dass meine eigene gedruckt wird. Sie ist ein Genie.« Anne Sexton
Over de auteur
Tillie Olsen, 1912 in einer russisch-jüdischen Familie im Mittleren Westen der USA geboren, musste als vierfache Mutter ihre fortschrittlichen Ansichten und ihren künstlerischen Ehrgeiz mit Brotarbeit unter einen Hut bringen. Obwohl sie die Highschool ohne Abschluss verlassen hatte, erhielt sie für den vorliegenden Erzählungsband und ihre Essays, die auf Deutsch unter dem Titel „Was fehlt. Unterdrückte Stimmen in der Literatur“ erschienen, diverse Auszeichnungen sowie Stipendien, Ehrentitel und Gastprofessuren der großen amerikanischen Universitäten, darunter Stanford, Harvard und Amherst College. Sie starb 2007 in Oakland, Kalifornien.