Auf die Frage ‘Was ist Wahrnehmung und welche Rolle spielt sie für die Objektivität der Erfahrung?’ hätte Ernst Cassirer vermutlich schlicht geantwortet: ‘Wahrnehmung ist eine erste Form objektiver Erfahrung.’ Tobias Endres macht es sich zur Aufgabe, Cassirers ‘Philosophie der symbolischen Formen’ einer Neu- und Gesamtinterpretation zu unterziehen und sie als eine ‘Phänomenologie der Wahrnehmung’ auszulegen. In Auseinandersetzung mit klassischen und gegenwärtigen Wahrnehmungstheorien wie der Sinnesdatentheorie, dem Disjunktivismus oder dem Enaktivismus gelingt es dem Autor, die Aktualität und Originalität solch einer phänomenologischen Wahrnehmungstheorie aufzuzeigen.
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Tobias Endres ist Feodor-Lynen-Forschungsstipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Ausgehend von den Sprachphilosophien Henri Bergsons und Friedrich Nietzsches forscht er an der École normale supérieure in Paris zu den deutsch-französischen Entstehungsbedingungen der Lebensphilosophie.