Die Eisen- und Stahlindustrie ist seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert international vernetzt. Wichtiger Bestandteil der ökonomischen Austausch- und Konkurrenzbeziehungen war eine bisher kaum beachtete sozial und kulturell wirkmächtige Praxis: Branchenakteure verglichen ihre Industrie mit ihrer Konkurrenz in anderen Ländern. In der konjunkturanfälligen Stahlindustrie war ein besonderes Bedürfnis zu beobachten, die eigenen Leistungen und Errungenschaften im Spiegel der internationalen Konkurrenz zu bewerten und das eigene ökonomische Handeln orientieren zu können. Welche Rolle spielten Vergleichspraktiken innerhalb der Konkurrenz? Diese Frage beantwortet die Studie für die deutsche und US-amerikanische Eisen- und Stahlindustrie in der Zeit zwischen den 1870er und den 1930er Jahren.
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Prof. Dr. Matthias Middell lehrt Kulturgeschichte und ist Direktor des Global and European Studies Institute, des Graduiertenzentrums Geistes- und Sozialwissenschaften der Research Academy und des Centre for Area Studies der Universität Leipzig.