Angesichts demographischer und religionspolitischer Entwicklungen in Deutschland und möglicher Konflikte ist eine Zusammenarbeit der Religionen und ihrer Reflexionsdisziplinen zunehmend plausibel und wünschenswert. Das gilt in gesteigertem Maße angesichts der Terrorakte der Hamas und der schrecklichen Lage der Menschen in Israel, Gaza und im Nahen Osten. Gerade in dieser Situation ist es geboten, die Notwendigkeit eines menschenwürdeorientierten Miteinanders einzuschärfen, die Bedeutung wechselseitiger Empathie zu fördern und Versuchen extremistischer Polarisierung auch in Deutschland die Praxis vernunftgeleiteter und menschenfreundlicher Dialoge entgegenzusetzen.
Hinter Konzept und Begriff der Intertheologie verbirgt sich die Überlegung, dass eine zukunftsorientierte Kooperation der Theologien plausibel ist, sowie die These, dass zentrale theologische Gehalte und Konzepte auch in der Geschichte von Judentum, Christentümern und Islam intertheologisch gewonnen wurden – also in kreativen, komplexen und durchaus auch konflikthaften Interaktionsprozessen der Aneignung und Abgrenzung entstanden sind. All dies eröffnet Perspektiven institutionell noch engerer Kooperationen evangelischer, katholischer, jüdischer und islamischer Theologien.
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Torsten Meireis, Humboldt-Universität Berlin; Mira Sievers Universität Hamburg;
Clemens Wustmans, Humboldt-Universität Berlin.