Von Haus aus Jurist und Staatsrechtslehrer, vertritt Hermann Heller einen demokratischen Konstitutionalismus, der die Wirklichkeit der Demokratie mit der Normativität des Rechts zusammendenkt. Was Hellers Werk dabei in besonderer Weise fruchtbar erscheinen lässt, ist die Verbindung von Staatsrechtslehre, Politikwissenschaft und Soziologie, die erst die komplexe Wirklichkeit der Demokratie erfahrbar macht. In seinen späten Weimarer Schriften – etwa zum Autoritären Liberalismus – zeigt sich Heller als Analytiker der Krise, der uns heute den Blick für die Herausbildung autoritärer Politikstrukturen insbesondere auf europäischer Ebene schärft. Neben dieser kritischen Perspektive auf die Konstellationen und Dynamiken der (zum Teil schleichenden) Autokratisierung politischer Prozesse lassen sich auf Grundlage des Hellerschen Werkes auch die Voraussetzungen gelingender demokratischer Stabilität benennen. Die Rekonstruktion dieses Ansatzes eines dezidiert demokratischen Konstitutionalismus steht im Zentrum des geplanten Sammelbandes.
Inhoudsopgave
Rezeption der demokratischen Staatslehre Hellers.- Der demokratische Verfassungsstaat als Muster politischer Ordnung.- Politisches Ordnungsdenken im Anschluss an Heller.
Over de auteur
Dr. Verena Frick, Akademische Rätin a. Z. am Institut für Politikwissenschaft der Georg-August-Universität Göttingen
Prof. Dr. Oliver W. Lembcke, Hochschullehrer für Politische Theorie an der Ruhr Universität Bochum