Rechtzeitig zum Jubiläumsjahr 2022, in dem des 350. Todestags von Heinrich Schütz gedacht wird, erscheint ein Heinrich-Schütz-Handbuch: das erste in der renommierten Reihe von Komponisten-Handbüchern bei Bärenreiter und Metzler, das einem Vertreter der Alten Musik gewidmet ist.
In diesem Handbuch werden Schütz und seine Musik in ihrer ganzen Breite thematisiert. Bekannte Spezialistinnen und Spezialisten beleuchten seine biographischen Stationen und Kontexte, sie analysieren seine Werke, stellen deren Faktur und ihre Voraussetzungen, aber auch ihre Überlieferungsformen und die Aufführungspraxis vor, und sie widmen sich den wesentlichen Strängen der Schütz-Rezeption. Ein Kapitel zu Schütz-Bildern, eine ausführliche Zeittafel und ein Werkverzeichnis runden den Band ab.
Von Schütz’ Musik, bestimmt für die kurfürstliche Repräsentation und überliefert vor allem in mehreren von ihm selbst besorgten Drucksammlungen, sind überwiegend geistliche Vokalwerke erhalten. Deren Spannweite reicht von einfachen Liedsätzen über mehrchörige Psalmvertonungen und lateinische wie deutsche Motetten bis zu Stücken im modernen konzertierenden Stil. Darüber hinaus schuf Schütz mit seinen Historienkompositionen (Auferstehung, Weihnachten) und seinen drei Passionen gewichtige Beiträge zur Geschichte des Oratoriums. Zu seinen weltlichen Werken gehören neben einer frühen Sammlung italienischer Madrigale mehrere theatralische Stücke, die leider alle verloren sind.
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Die Autorinnen und Autoren:
Gerhard Aumüller, Friederike Böcher, Werner Breig, Reinmar Emans, Mary Frandsen, Matthias Herrmann, Sven Hiemke, Thomas Illg, Bernhard Jahn, Gregory Johnston, Silke Leopold, Bjarke Moe, Joshua Rifkin, Elisabeth Rothmund, Klaus-Jürgen Sachs, Irmgard Scheitler-Schmidt, Beate Agnes Schmidt, Peter Schmitz, Bettina Varwig, Walter Werbeck, Barbara Wiermann, Peter Wollny
Der Herausgeber:
Walter Werbeck, bis 2017 Professor für Musikwissenschaft an der Universität Greifswald, ist Herausgeber der Neuen Schütz-Ausgabe und Mitherausgeber des Schütz-Jahrbuchs. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört neben der Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts auch diejenige des 19. und frühen 20. Jahrhunderts; das von ihm 2014 herausgegebene ‘Richard Strauss-Handbuch’ (BVK 2058) wurde von der Zeitschrift ‘Opernwelt’ zum Buch des Jahres gewählt.