Den Menschen in seiner Umwelt sehen und verstehen
Die soziale Umwelt eines Menschen nimmt massiven Einfluss auf seine psychischen Beeinträchtigungen. Dies gilt allerdings nicht nur in Bezug auf die Erkrankung, es bildet auch die Grundlage für die Genesung und ein gemeinschaftliches Miteinander. Dies ist der Ausgangspunkt der Sozialraumorientierung.
Sozialpsychiatrische Einzelfallhilfen wirken nachhaltiger, wenn sie mit unmittelbarem Bezug zum Sozialraum und vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und politischer Strukturen gedacht werden. Das Bundesteilhabegesetz stärkt diesen Gedanken des im Buch vorgestellten Konzepts.
Autor*innen aus Wissenschaft, Praxis und Verwaltung beschreiben, welche theoretischen Grundlagen der Sozialraumorientierung in der Sozialpsychiatrie genutzt werden können und welche Herausforderungen in der Praxis zu beachten sind. Faktoren wie Wohnen, Arbeit, Finanzierung und persönliche Lebensthemen wie z.B. Migration bestimmen die Umsetzungswege. Ausgewählte Beispiele sozialraumorientierter Praxis machen Mut, sich auf die nachhaltigen Prinzipien einzulassen.
Inhoudsopgave
Einführung 9
Yvonne Kahl und Dieter Röh
TEIL I: GRUNDLAGEN DER SOZIALRAUMORIENTIERUNG
Zum Verständnis des sozialen Raums 20
Anna Meins
Sozialraumorientierung: ihre Entwicklung und internationale Anschlüsse 26
Yvonne Kahl
Konzepte, Prinzipien, Modelle
Herausforderungen und Potenziale praktischer und theoretischer Vielfalt 35
Dieter Röh und Yvonne Kahl
Die Handlungstheorie zur daseinsmächtigen Lebensführung als Rahmentheorie der Sozialraumorientierung 55
Dieter Röh
Sozialraumorientierung als professionelle Orientierung in der Sozialpsychiatrie
Herausforderungen und Aufträge für die Soziale Arbeit 63
Yvonne Kahl und Markus Sauerwein
Das Prinzip der Willensorientierung
Potenziale und Herausforderungen für die sozialraumorientierte Arbeit im Feld der Sozialpsychiatrie 68
Felix Manuel Nuss
Ermöglichungsräume schaffen
Chancen und Grenzen von Netzwerkarbeit in der Sozialpsychiatrie 82
Kirsten Modrow
TEIL II: LEBENSLAGEN VON ADRESSAT*INNEN DER SOZIALPSYCHIATRIE
Adressat*innen der Sozialpsychiatrie 94
Yvonne Kahl und Dieter Röh
Wohnraum als Bedingung für Teilhabe 100
Yvonne Kahl, Jürgen Zielasek und Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank
Soziale Teilhabe für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen 106
Andreas Speck
Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen 114
Ernst von Kardorff
TEIL III: BEDINGUNGEN ERFOLGREICHER SOZIALRAUMORIENTIERTER PRAXIS
Das koordinierende Recht der Rehabilitation
und seine sozialräumlichen Bezüge 130
Michael Beyerlein und Felix Welti
Rechtliche Grundlagen der Sozialraumorientierung im Eingliederungshilferecht des SGB IX und Bedingungen erfolgreicher Umsetzung 139
Yvonne Kahl und Miriam Gundlach
Sozialraumorientierte Finanzierung der Eingliederungshilfe
Reflexion über Erfahrungen im Bundesland Hamburg 146
Wolfgang Bayer
Sozialraumorientierte Organisationsstrukturen der Sozialpsychiatrie 153
Stefan Godehardt-Bestmann
Sozialraumorientiertes methodisches Handeln der Sozialpsychiatrie 165
Yvonne Kahl und Dieter Röh
Sozialraumorientierte Planung im Kontext der Eingliederungshilfe 180
Albrecht Rohrmann
TEIL IV: PERSPEKTIVEN AUF ANSPRUCH UND WIRKLICHKEIT DER SOZIALRAUMORIENTIERUNG
Sozialraumorientierung kooperativ umsetzen 188
Nina Weinberger und Dieter Schartmann
Sozialraumorientierte Arbeit an der Schnittstelle zwischen Drogen- und Wohnungslosenhilfe 197
Karoline Czerlitzki, Anna von Itter und Reinhold Knopp
Berufliche Rehabilitation und Teilhabe durch Sozialraumorientierung
Ein Handlungsansatz für Menschen mit psychischen Erkrankungen 205
Kuno Eichner
Individuelle Unterstützungsplanung durch das Handlungskonzept
Mein Kompass 213
Anja Teubert
Gesundheitskioske als Schritt in Richtung einer sektorübergreifenden Unterstützungslandschaft 223
Johannes D. Schütte
Sozialraumorientierung in der Psychiatrie – Chancen und Herausforderungen veränderter Praxis in Behandlung und Eingliederungshilfe
Die Entwicklung in Stuttgart 231
Klaus Obert und Jürgen Armbruster
Community Health Nursing als Möglichkeit sozialraumorientierter pflegerischer Praxis 240
Linda Iversen, Annike Morgane Nock, Lukas Waidhas und Corinna Petersen-Ewert
Sozialraumorientierung – auch für Menschen mit forensischer Vorgeschichte 249
Gernot Hahn
Sozialraumorientierung für psychisch erkrankte Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung 256
Monika Schröder, Ljiljana Joksimovic und Melanie Scharf
Ein Gespräch zur Sozialraumorientierung zwischen Leistungsträger, Leistungserbringenden und Psychiatrieerfahrenen 266
Fazit und Ausblick 270
Yvonne Kahl und Dieter Röh
Over de auteur
Dieter Röh, Diplom-Sozialarbeiter/Sozialpädagoge und Gesundheitswissenschaftler (M.A.) ist Professor für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Rehabilitation und Teilhabe an der HAW Hamburg.