»Dort bin ich schwul, hier bin ich Ausländer …«
Dieser profunde Beitrag zur Erforschung der Mehrfachdiskriminierung in den städtischen liberalen Milieus der Mehrheitsgesellschaft untersucht binationale schwule Paare in Berlin, die zugleich mit Homophobie und Islamophobie konfrontiert sind. Zülfukar Cetin zeichnet die Geschichte und historische Entwicklung der Diskriminierung plausibel nach und zeigt, dass die Homophobie aus den Prämissen der Heteronormativität und den daraus folgenden Normalisierungsprozessen resultiert.
Die Studie macht deutlich, dass die untersuchten Diskriminierungsbegriffe eng mit der Macht des Diskurses verbunden sind.
Over de auteur
Zülfukar Çetin (Prof. Dr.) ist seit Oktober 2018 Professor für Migration und Diversity im Studiengang Soziale Arbeit an der EHB und arbeitete bis Oktober 2019 an der Universität Basel im Rahmen des HERA-Forschungsprojekts »Disentangling European HIV/AIDS Policies: Activism, Citizenship and Health (EUROPACH)«. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Migrationspolitik, Antidiskriminierungspolitik, (antimuslimischer) Rassismus, (Post-)Kolonialismus, Queer Theorie und Politik, Heteronormativität und Homonationalismus. 2012 veröffentlichte er u.a. seine Dissertationsschrift »Homophobie und Islamophobie. Intersektionale Diskriminierungen am Beispiel binationaler schwuler Paare in Berlin«; gemeinsam mit Savas Tas gab er den Band »Gespräche über Rassismus. Perspektiven & Widerstände« beim Verlag Yilmaz-Günay heraus, und im Jahr 2016 publizierte er das Buch »Schwule Sichtbarkeit – schwule Identität: Kritische Perspektiven« gemeinsam mit Heinz Jürgen Voß beim Psychosozial-Verlag. Çetin ist Vorstandssprecher des Türkischen Bundes in Berlin-Brandenburg (TBB).