Aristoteles‘ Schrift ‘Über die Dichtkunst’ (‘Peri poiêtikês’) ist trotz ihrer Kürze einer der wirkungsmächtigsten Texte ihrer Art und fraglos das erste Werk, das seinem Gegenstand eine eigene Abhandlung widmet. Sie untersucht auf systematische Weise das Wesen der Dichtung und ihre Gattungen, vor allem die Tragödie, aber auch das Epos und, wenngleich knapp, die Komödie. Der aus einer Fülle von Erfahrungen gespeiste, an prägnanten Analysen reiche Text beeinflusste über Jahrhunderte philosophische und literaturwissenschaftliche Debatten. Der hier vorgelegte kooperative Kommentar, verfasst von Philosophen, Altphilologen und Literaturwissenschaftlern, wendet sich an einen unbefangenen, von der verschlungenen Rezeptionsgeschichte unverdorbenen Leser. Für ihn wird der Text mit seinen Begriffen, Behauptungen und deren Begründung entschlüsselt. Das Schlusskapitel wirft einen exemplarischen Blick in die Wirkungsgeschichte.
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VORWORT Einführung in Aristoteles‘ ‘Poetik’: Otfried Höffe ERSTER TEIL: ALLGEMEINE POETIK Joachim Küpper: Dichtung als Mimesis ZWEITER TEIL: SPEZIELLE POETIK A) Einleitung Oliver Primavesi: Zur Genealogie der Poesie Pierre Destrée: Die Komödie B) Theorie der Tragödie Christof Rapp: Aristoteles über das Wesen und die Wirkung der Tragödie Dorothea Frede: Die Einheit der Handlung Michael Erler: Psychagogie und Erkenntnis Otfried Höffe: Tragischer Fehler, Menschlichkeit, tragische Lust Roman Dilcher: Über die Charaktere und die dichterische Begabung Michael Schramm: Gedanke, Sprache und Stil C) Theorie des Epos und Vergleich mit der Tragödie Arbogast Schmitt: Epostheorie, Maßstäbe der Literaturkritik, zum Verhältnis von Epos und Tragödie AUSBLICK Andreas Kablitz: Mimesis vs. Repräsentation. Zur Wirkungsgeschichte der Aristotelischen ‘Poetik’ in der Neuzeit