Seit die Menschen sesshaft wurden, haben sie ihre Ansprüche an die Menge Wasser, Bodenflächen, Nahrungsmittel, Energieträger und Baustoffe über die Jahrtausende langsam gesteigert. Erst in den vergangenen drei Jahrhunderten spannten sie mit exponenziellem Wachstum ein urbanes Netz über den ganzen Planeten. Sie domestizierten die Erde. In diesem Netz führen sie einen Ressourcenhaushalt, welcher die Lebensgrundlagen der Erde verschlechtert.
Nach drei großen Transformationen steckt Homo sapiens im 21. Jahrhundert als «sesshafter Nomade» in seiner selbst gebauten und komfortablen Ressourcenfalle. Ökonomische und ökologische Studien illustrieren, wie er im 20. Jahrhundert versucht hat, manchmal erfolgreich, manchmal wirkungslos, die negativen Nebenwirkungen seines Ressourcenkonsums zu korrigieren.
Eine vierte Transformation steht an, in welcher vordringlich die fossil-maschinellen Systeme durch solar-maschinelle ersetzt werden müssen. Der Mensch verfügt über die technischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten, sich selbst zu befreien. Noch fehlen ihm aber die dafür notwendigen politischen Regelwerke. Kontrovers positionierte Gesellschaften mit ihren unterschiedlichen Welt- und Menschenbildern ringen um die beste Strategie.
Table of Content
Vorspiel 7
Lesehilfe 14
1 Eine kurze Geschichte des anthropogenen Stoffwechsels 17
1.1 Einführung 17
1.2 Energie: Die Domestikation des Feuers 29
1.3 Haus, Hof und Handel: Die Domestikation von Land und Wasser 37
1.4 Tempel, Könige und Untertanen: Die Domestikation von Menschen 59
1.5 Seefahrer, Aufklärer und Maschinenbauer: Die Domestikation des Planeten 83
1.6 Eine Zusammenfassung der metabolischen Entwicklung von Anthroposphären 116
2 Problemstellungen und Problemlösungen im Ressourcenhaushalt der Anthroposphäre 3 125
2.1 Das Wahrnehmungsproblem in Überflussgesellschaften 125
2.2 Der Umgang mit Ressourcen in der kulturellen Entwicklung von Anthroposphären 149
2.3 Erkenntnisse und Instrumente aus den Laboratorien der Volkswirtschaftslehre 179
2.4 Naturwissenschaftlich-technische Argumente für eine Kreislaufwirtschaft 193
2.5 Schlussfolgerungen 205
3 Ressourcenpolitik in Zeiten von Transformationen 209
3.1 Regieren und regiert werden in Krisenzeiten 211
3.2 Weltanschauungen und ihre Bedeutung für den Ressourcenhaushalt 223
3.3 Eckwerte für eine Transformation des Ressourcenhaushaltes 247
Anhang 274
Glossar 285
Verdankungen 289
Register 290
About the author
Peter Baccini (*1939) ist ein Naturwissenschaftler, der als Professor der ETH Zürich in einem Forschungsteam mit Ingenieuren, Naturwissenschaftlern, Ökonomen und Architekten den Ressourcenhaushalt dicht besiedelter Regionen untersuchte. Als Präsident der Akademie der Naturwissenschaften Schweiz (2001-2006) setzte er sich dafür ein, den Dialog zwischen Wissenschaft und Politik zu verbessern.