In der Psychiatrie gewinnen Psychodynamik und Psychotherapie bei Psychosen an Bedeutung. Anders als früher geht es jedoch nicht um eine Alternative zum biologisch akzentuierten Verständnis psychischer Krankheiten oder um rein pharmakologische Therapien, sondern um die sinnvolle Intergration dessen, was bei Psychosekranken therapeutisch machbar und sinnvoll ist.
Bei der Vermittlung der theoretischen Grundlagen steht das komplexe Zusammenspiel der Einzelkomponenten im Vordergrund. Entsprechend den modernen Forschungsergebnissen werden neurobiologische, genetische, soziale, individuell entwicklungsgeschichtliche und tiefenpsychologische Fakten zusammengetragen. Individuell abgestimmte Therapievariationen werden mit einem neuropsychodynamischen Verständnis möglich und mit vielen klinischen Beispielen plastisch vermittelt. Sowohl gruppen- als auch einzeltherapeutische Vorgehensweisen werden für ambulante und stationäre Bedingungen herausgearbeitet. Teilweise ist Psychotherapie erst auf dem Boden der Pharmakotherapie möglich, und oft ist die Wechselwirkung von Psychodynamik und Psychopharmaka zu beachten.
Dieses Buch vermittelt eine Fülle konkreter Beispiele und Erfahrungen aus der Praxis und gibt den Therapeuten etwas Anschauliches und für die tägliche Arbeit Anwendbares an die Hand.
Table of Content
1 Grundlagen und Wirksamkeit psychodynamischer Behandlungen bei Psychosekranken.- 2 Neurowissenschaftliche Befunde und Psychodynamik der Psychosen.- 3 Ätiologiekonzepte und Psychodynamik der Schizophrenien.- 4 Zur Psychodynamik und dem Umgang mit affektiven Psychosen.- 5 Wie entstehen Symptome von Psychosen?.- 6 Gegenregulation: Abwehr und Parakonstruktion.- 7 Zur speziellen Psychodynamik schizoaffektiver Psychosen.- 8 Größenwahn und Scham.- 9 Postpartale Psychosen und Mutter-Kind-Behandlung.- 10 Psychodynamische Aspekte der Prävention psychotischer Erkrankungen bei Risikogruppen.- 11 Übertragung und Gegenübertragung in der Psychotherapie bei Psychosen.- 12 Psychodynamische Teilaspekte bei organischen Psychosen.- 13 Gefahren und Grenzen der psychodynamischen Behandlung von Psychosekranken.- 14 Indikationen und Kontraindikationen für die psychodynamische Behandlung der unterschiedlichen Schizophrenieformen.- 15 Welche Eigenschaften sollte ein psychodynamisch arbeitender Psychotherapeutmitbringen?.- 16 Zum Umgang mit kognitiven Störungen.- 17 Zur Bedeutung der Psychopharmaka in der Innenwelt des Psychosekranken und in der Interaktion mit seinem Therapeuten.- 18 Psychotherapie bei ausgewählten Symptomen und Syndromen.- 19 Zum Umgang mit Problemen des postakuten und chronischen Verlaufs.- 20 Psychosekranke und Angehörige.- 21 Zum Umgang mit Träumen bei psychotisch kranken Menschen.- 22 Psychodynamische Aspekte der Suizidalität.- 23 Was tragen kreative Verfahren zur Psychosentherapie bei?.- 24 Psychodynamische Gruppenpsychotherapie mit Psychosekranken.- 25 Blick in die Zukunft der psychodynamischen Psychosentherapie.
About the author
Prof. Dr. med. Peter Hartwich, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Neurologie, em. Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie-Psychosomatik der Städtischen Kliniken Frankfurt am Main-Höchst, Lehrkrankenhaus der Universität Frankfurt/Main. Priv.-Doz. Dr. med. Michael Grube, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie (Psychoanalyse, forensische Psychiatrie); Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie – Psychosomatik am Klinikum Frankfurt – Höchst, Akademisches Lehrkrankenhaus der Johann Wolfgang Goethe-Universität.