Dieses kleine Buch birgt eine Menge an Trost und Ermutigung – nicht nur in diesen außergewöhnlichen Zeiten von Corona, wo schmerzhafter und leidvoller »sozialer Abstand« von uns gefordert ist. Sondern auch dort, wo wir Zugehörigkeit durch hohe Anpassungsleistungen mühsam zu erwerben suchen, erinnert es uns daran, dass wir eigentlich schon immer ein Teil des Ganzen waren und sind.
Jeder kennt jene Erfahrungen, die der Psychologe Abraham H. Maslow als »mystische Erfahrungen« bzw. später als »Gipfelerlebnisse« (»Peak Experiences«) erforscht hat: Momente tiefer Verbundenheit, Momente von unbedingter Zugehörigkeit, Momente der Aufhebung allen Getrenntseins, Momente des Einsseins mit der Welt, Momente tiefsten Glücks. Im ersten Teil dieses Buches veröffentlichen wir seinen enthusiastischen Vortrag, in dem er Anfang der 1960er Jahre zum ersten Mal öffentlich davon berichtete.
Im zweiten Teil dieses Buches dokumentieren wir einen weiteren Vortrag, nämlich den Beitrag, mit dem der Benediktinermönch und Psychologe David Steindl-Rast Anfang der 1980er Jahre Maslows bahnbrechenden Entdeckungen zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum bekannt gemacht hat. Einfühlsam und anschaulich stellt er diese gerade anhand des obigen Maslow-Vortrags vor. Und weiter spricht er darin über ihre Implikationen für die Erfrischung und Belebung des Religiösen in den Religionen.
O autorze
David Steindl-Rast (1926) studiert Kunst und Anthropologie und promovierte in Psychologie. 1953 trat er einem kontemplativen Zweig des Benediktinerordens in den USA bei. Ihm ist es unter anderem durch seine Erfahrung mit Zen-Buddhismus gelungen, Brücken zwischen christlicher Spiritualität und östlicher Weisheit zu schlagen; durch sein interdisziplinäres, soziales Engagement trägt er zu Verständnis und Frieden auf der Welt bei. Buchveröffentlichungen in deutscher Sprache u.a. »Fülle und Nichts: Die Wiedergeburt christlicher Mystik«, »Die Achtsamkeit des Herzens« und (gemeinsam mit Fritjof Capra) »Wendezeit im Christentum«.