Die aktuellen Verbrechen der russischen Armee in der Ukraine zeigen mit aller Deutlichkeit, wie die historisch gewachsenen, latenten und manifesten Potenziale eines hegemonialen Überlegenheitsanspruchs zur Entgrenzung von Gewalt und zum Krieg führen können. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, nach politisch-ideologischen Prägungen des Militärs zu fragen. Inwiefern stellt die imperiale/koloniale Gewalt eine legitimierende Kontinuität im Denken und Handeln der Soldaten dar?
Dieser Band geht dieser Frage am Beispiel des preußischen Militärs nach. Anhand von Motivationen personellen und institutionellen Entscheidungen sowie ihren Zusammenhängen sollen Funktion und Ausrichtungen des preußischen Militärs aufgezeigt werden. Gefragt wird auch, wie der preußische Staat sein Militär organisierte, welche militärische Pflichten er seinen Einwohnern auferlegte und wie seine ideologische Ausrichtung das Militärsystem prägte.
O autorze
Agnieszka Pufelska, Universität Potsdam und Nordost-Institut an der Universität Hamburg (Lüneburg);
Philipp Oswalt, Universität Kassel.