Der Band bietet Studien praxiserfahrener Philologen und philologisch geschulter Praktiker zu Fragen der Übersetzung aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen und mit Beispielen aus verschiedenen Genres und Sprachen. 18 Aufsätze von Theologen, Altphilologen, Germanisten, Amerikanisten, Romanisten und Philosophen behandeln u. a. die Grundlagen der Übersetzungsreflexion in der Antike, aktuelle methodologische Perspektiven, das Verhältnis von Theorie und Praxis sowie Fragen des intralingualen Übersetzens. Der Fokus liegt dabei auf der Rückbindung der translatorischen Theoriebildung an die übersetzerische Praxis. Gegenstand ist das „gute Übersetzen“, verstanden als die doppelte Herausforderung, für stilistisch anspruchsvolle literarische, philosophische oder religiöser Texte eine gute Übersetzung zu finden.
Denn Erkenntnisse zu solchen ästhetisch wie semantisch komplexen Übersetzungsfragen versprechen Orientierung für die Übertragung auch anderer Textsorten.
Spis treści
das Übersetzen historischer Texte Interdisziplinäre Zugänge zur Theorie und Praxis Theoretische und methodologische Fragen Albrecht Buschmann (Romanische Literaturwissenschaft) Von der Problemforschung zur Ermöglichungsforschung. Sieben Vorschläge für eine praxisorientierte Theorie des Übersetzens Andris Breitling (Philosophie) Sinnübertragung durch semantische Innovation: Philosophie und Praxis des Übersetzens (zu Paul Ricoeur) Judith Kasper (Romanische Literaturwissenschaft/Übersetzerin) Aus der Übersetzerwerkstatt: Wie übersetzt man Jacques Lacan? (Kernfrage: Wie übersetzt man, was nicht eindeutig semantisch benannt werden kann) Markus Messling (Romanische Literaturwissenschaft) Nation, Philologie und Übersetzen im 19.Jhd. (u.a. zu W. von Humboldt) Gesa Mackenthun (Amerikanische Literaturwissenschaft) „translation of empire“ oder: Vergessene Übersetzungen im transatlantischen Kulturkontakt Wieviel Theorie braucht die Praxis? Thomas Brovot (Übersetzer / Vorsitzender des Deutschen Übersetzerfonds) Zielsprache: Deutsch. Fortbildung unter Literaturübersetzern Frank Heibert (Übersetzer) Problem Wortspielübersetzung: Interpretation, Wirkungsäquivalenz, Unübersetzbarkeit – oder wie die Theorie der Praxis helfen kann Heilige Schriften Martin Rösel (Theologie) Revision oder Durchsicht? Die Aktualisierung einer Übersetzung am Beispiel der Lutherbibel *Petra Lange (Theologie) Wie man Apokryphe Schriften übersetzt: Das Beispiel des Buchs Daniel Rafael Arnold (Romanische Sprachwissenschaft) Möglichkeiten und Grenzen des wörtlichen Übersetzens (am Bsp. jüdischer Ladino-Bibeln des 16. Jds.) Stefan Weidtner (Übersetzer) Den Koran übersetzen: Das Heilige und das Fremde Intralinguales Übersetzen als Herausforderung der Germanistik Franz-Josef Holznagel (Germanistische Literaturwissenschaft) Intralinguales Übersetzen – Die Lyrik des deutschsprachigen Mittelalters als Herausforderung Andreas Bieberstedt (Germanistische Sprachwissenschaft) „Reynke Vosz de olde.“ (Rostock 1539) – Transkription, Übersetzung, Kommentierung und Neuedition eines mittelniederdeutschen Klassikers Reinhard Kaiser (Übersetzer) Warum, für wen und wie übersetzt man den Simplizissimus? Klassischer Grundlagen – Grundmuster heutiger Fragestellungen Christiane Reitz (Klassische Philologie) Die implizite Hermeneutik des Übersetzens und die praktische Übersetzungstätigkeit Ciceros Andreas Fuchs (Klassische Philologie) Cicero als Übersetzer von Platons „Timaios“ (Kernfrage: Wie übersetzt er, was er nicht versteht) Gerlinde Huber-Rebenich (Klassische Philologie) Übersetzen, Kommentieren, Variieren: Ovid im Mittelalter
O autorze
Albrecht Buschmann, Universität Rostock.