Hysterisch ist ein Schimpfwort geworden – das Hysterische wird belächelt, nicht ernst genommen. Man schämt sich dafür, und niemand will es sein. Das Leiden bleibt – es versteckt sich hinter wechselnden Bildern.
Da das Hysterische sich ständig entzieht, ist es schwer zu fassen. Einem Chamäleon gleich – heute hat es sogar den Namen gewechselt –, streicht es nun als „histrionische“ Störung den Schauspieler hervor, der erfolgreich ist in Karriere, Business, Abenteuern. Doch wer versteht das Leiden und den Schmerz, wer ahnt die Einsamkeit, die Leere und Enge hinter dem Aufdringlichen, Schrillen oder vielleicht Verschüchterten, Verschämt-Verzagen?
Dieses Buch erschließt einen Zugang. Es vermittelt Verständnis und erklärt den Modus der hysterischen Entwicklung, ihre Psychodynamik und Behandlung. Es verweist aber auch auf Fähigkeiten, Begabungen und individuelles Leiden aus existenzanalytischer Sicht – einem Blickpunkt der persönlichen Lebensgestaltung und des Sich-selber-Findens.
O autorze
Längle Alfried, Dr. med., Dr. phil., DDr. h.c., Privatdozent Univ.-Prof., geb. 1951, Studium der Medizin und Psychologie in Innsbruck, Rom, Toulouse und Wien, Arzt für Allgemeinmedizin und psychotherapeutische Medizin, klinischer Psychologe, Psychotherapeut, Lehrtherapeut (GLE, Österr. Ärztekammer); Vorsitzender und Gründungsmitglied der internationalen Gesellschaft für Logotherapie und Existenzanalyse (GLE) mit Sitz in Wien, jahrelange persönliche Zusammenarbeit mit V. Frankl; Mitherausgeber der Zeitschrift „Existenzanalyse“; Psychotherapeut in freier Praxis in Wien.